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Boom, Bust und Bankenpleiten

Der plötzliche Zusammenbruch der amerikanischen Silicon Valley Bank (SVB) hatte seit Donnerstag die Furcht vor einer neuen Finanzkrise geweckt und seither hohe Wellen an den Märkten geschlagen. Starke Kapitalabflüsse hatten die Bank zum frühzeitigen Verkauf ihres Anleihen-Portfolios gezwungen, weshalb diese, angesichts der stark gestiegenen Zinsen, binnen Tagen bankrott ging. Schnell wurden Erinnerungen an die Bankenkrise von 2008 wach und die Märkte preisten mögliche Eingriffe der US-Notenbank (Fed) ein. Die Zinsen zweijähriger US-Staatsanleihen fielen von 5,07 % am Mittwoch auf 4,46 % am Montagmorgen, während der Goldpreis in dieser Zeit von 1.810 US-Dollar auf 1.894 US-Dollar gesprungen war.

Staatseingriff – Volle Entschädigung für SVB-Kunden und Liquiditätshilfen der Fed

In der Nacht von Sonntag auf Montag verkündeten das US-Finanzministerium und andere Regulierer Garantien für alle Kundeneinlagen in den USA, da man „eine Panik an den Märkten verhindern wolle“. Bis dahin waren Bankeinlagen nur bis 250.000 US-Dollar versichert, was bei der SVB gerade einmal 12 % aller Einlagen entsprach und für den Rest der Einlagen einen Haircut bedeutet hätte. Dank der Garantien haben die Kunden der SVB seit Montagmorgen wieder vollen Zugriff auf Ihre Gelder und die Sorgen um Dominoeffekte im Bankensystem sollten damit vom Tisch sein. Letztlich behielten jene Marktteilnehmer, die früh auf ein Eingreifen des Staates gewettet hatten, recht und machten damit einen schnellen guten Profit.

Anstatt einer marktwirtschaftlichen Abwicklung der SVB, hat man nun planwirtschaftlich zumindest die Kundengelder garantiert. Man vermeidet dabei es eine Bankenrettung zu nennen. Stattdessen verkauft man es als eine „Hilfe für die Einleger“, wobei der Steuerzahler vermeintlich „keine Verluste im Zusammenhang mit der Abwicklung der Silicon Valley Bank tragen müsse“, hieß es in der Stellungnahme. Diese Aussage ist falsch, denn am Ende des Tages bürgt für eine Staatsgarantie immer der Steuerzahler. Wenigstens sollen Aktionäre der Bank, sowie Halter von Anleihen dieser, nicht entschädigt werden, während weiterhin nach einem willigen Käufer gesucht wird.

Ein elementarer Baustein dieser Rettung, um Ansteckungseffekte von vorneherein zu verhindern, ist ein neues Programm der US-Notenbank (Fed), über das Banken ihre Anleihen bei der Fed als Sicherheit hinterlegen können, um Liquidität zu erhalten. Dabei erhalten die Banken nicht den aktuellen Marktwert, sondern den Nominalwert der Anleihen zum Zeitpunkt der Fälligkeit. Hätte es diese Möglichkeit schon einen Monat früher gegeben, hätte die SNB ihre Anleihen nicht mit Verlust verkaufen müssen, sondern diese bis zur Fälligkeit halten können und nicht Bankrott gehen müssen. Die Kombination aus Garantien und der Möglichkeit Liquidität zu erhalten, sollte die kleinen und mittleren Banken vor einem ähnlichen Schicksal erst einmal bewahren. Gleichzeitig stützt man damit den Anleihenmarkt, ohne dass die Fed direkt als Käufer auftreten muss, womit man zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt.

Boom und Bust – ein ewiger Kreislauf

Am Ende eines jeden Konjunkturaufschwungs stehen Kreditausfälle, Bankrotte und folglich immer eine Rezession, in der sich die Wirtschaft von den Auswüchsen und Fehlallokationen des vorherigen Booms bereinigt und wieder gesundet. Boom- und Bust-Zyklen gibt es seit vielen Jahrhunderten und nach dem längsten Konjunkturaufschwung der Geschichte, der bis 2020 andauerte, sowie dem typischen Anstieg der Zinsen, ist es nun folgend logisch, dass auch diesmal Unternehmen und folgend Banken insolvent werden, was eine typische Rezession kennzeichnet. Neu ist seit 2008, entgegen den vorherigen Jahrhunderten, dass Notenbanken und Regierungen in Rezessionen Geld aus dem Nichts drucken, um zumindest das Bankensystem und den Sozialstaat auf Kosten der Ersparnisse der Bürger zu schützen.

Die keynesianische Lehre sieht in Rezessionen fälschlicherweise ein dem Kapitalismus innewohnendes Phänomen und ein Problem, dem man durch staatliche Eingriffe Herr zu werden versucht. Diese Sichtweise der Interventionisten ist jedoch falsch, denn die wahre Ursache konjunktureller Auf- und Abschwünge liegt in der zyklischen Expansion und Kontraktion der Geldmenge im Bankensystem. Grundsätzlich gibt es keinen Grund, warum Volkswirtschaften nicht kontinuierlich wachsen sollten, frei von Rezessionen oder Wirtschaftskrisen, würde die Geldmenge nicht einer zyklischen Expansion und Kontraktion unterliegen.

Die Ursache der unmittelbar bevorstehenden Rezession, sowie des Bankrotts der Silicon Valley Bank, findet man in der Expansion der Geldmenge und den planwirtschaftlich künstlich niedrigen Nullzinsen, die über ein Jahrzehnt vorherrschten und Fehlallokationen nie dagewesenen Ausmaßes erzeugt haben. Jetzt, da die Zinsen wieder zu einem natürlichen Marktniveau streben, brechen die Kartenhäuser, die im künstlichen Boom über ein Jahrzehnt hinweg auf Sand gebaut wurden, in sich zusammen.

Bankenrettung bullisch für Gold

Als Reaktion auf die Finanzkrise von 2007/2008 hat man die Eigenkapitalvorschriften für das Bankwesen verschärft, was auch als Basel III bekannt ist. Das Bankensystem ist nach vier QE-Programmen der US-Notenbank (Fed) heute viel besser kapitalisiert und somit deutlich robuster als noch vor 15 Jahren. Jedoch ist es scheinbar noch immer nicht robust genug, um den Bankrott einer einzelnen Bank zu verkraften, ohne dass man Dominoeffekte im Kreditgeldsystem befürchten muss.

Die Märkte wissen nun, dass die Fed und das Finanzministerium künftig nicht lange fackeln und früh in eine Rezession eingreifen werden, um Banken und Wirtschaft zu stützen, was einen sehr bullischen Ausblick für den Goldpreis liefert. Zinssenkungen werden keinen Effekt mehr auf den Konjunkturzyklus haben, weshalb den Notenbanken nur das Drucken von neuem Geld aus dem Nichts bleiben wird, um Banken und Staat vor der Insolvenz zu retten. Die Rezession lässt sich durch das Drucken von Geld nicht verhindern, doch lässt sich diese inflationär anstatt deflationär gestalten.

Weniger die Pleite der SVB, als vielmehr das schnelle Eingreifen von Staat und Notenbank entlarven, dass das Spiel bald aus ist und man längst mit dem Rücken an der Wand steht. Daher ist die Wahrscheinlichkeit für einen Einbruch des Goldpreises deutlich unter 1.800 US-Dollar drastisch gesunken, ebenso wie ein Zinsschritt um 50 Basispunkte beim nächsten US-Zinsentscheid am 22. März. Angesichts der jüngsten Ereignisse wäre es nun sogar denkbar, dass es nächste Woche keinen Zinsschritt geben wird.

Die Entscheidung, für alle Kundenguthaben einer Regionalbank geradezustehen, sendet ein fatales Signal und wirkt inflationär. Das Finanzministerium hat nicht das Geld, um für die Kontoguthaben aller   Amerikaner geradestehen zu können. Dies erinnert an den 5. Oktober 2008, als Bundeskanzlerin Merkel für die Kundeneinlagen im Bankensystem eine Garantie aussprach, wohl wissend, dass man diese in Wahrheit nicht geben konnte, was man Jahre später konstatierte. Ähnlich trat US-Präsident Joe Biden heute vor die Kamera und versicherte den amerikanischen Bürgern, dass deren Einlagen sicher wären, was ebenso nicht der Wahrheit entspricht.

Die nächsten Wochen werden zeigen, ob die Märkte die Bankenrettung als den Anbeginn einer neuen Krise erkennen und vorausschauend in Edelmetalle und Goldminenaktien investieren oder ob man diesen Bankrott schnell als isoliertes Ereignis abhakt. Die Einschläge in Wirtschaft und Finanzsystem aufgrund des starken Zinsanstiegs kommen näher, weshalb in Bälde etwas passieren muss, das ein neues QE-Programm rechtfertigt, bevor die Kreditausfälle in der bevorstehenden Rezession ein Problem für die Banken werden können. Wir stehen wieder an dem Punkt, wie Ende 2019 und spätestens mit neuen QE-Programmen wird der Goldpreis folgend auf ein neues Allzeithoch ansteigen.

Wahrscheinlichkeit für einen weiteren Zinsschritt drastisch gesunken

Die Preise für Gold und Silber fielen noch am Dienstag deutlich, nachdem US-Notenbankchef Jerome Powell bei seinem Rechenschaftsbericht vor dem US-Senat äußerte, dass die US-Notenbank ihren Leitzins wahrscheinlich höher anheben wird und schneller, wenn die Wirtschaftsdaten weiterhin gut sind. Am Folgetag seiner Anhörung vor dem Finanzausschuss des Repräsentantenhauses relativierte er seine Aussage vom Vortag und fügte hinzu, dass "noch keine Entscheidung" getroffen worden sei, worauf die Märkte jedoch nicht mehr reagierten.

"Wenn - und ich betone, dass noch keine Entscheidung getroffen wurde - aber wenn die Gesamtheit der Daten darauf hinweisen würde, dass eine schnellere Straffung gerechtfertigt ist, wären wir bereit, das Tempo der Zinserhöhungen zu erhöhen."

Zeitweise rechnete der Markt mit einer Wahrscheinlichkeit von 76 %, dass die Fed am 22. März ihren Leitzins um 50 Basispunkte anhebend würde, was die Fed Funds Futures zeigten. Seit dem Bail Out von SVB ist diese Wahrscheinlichkeit auf 0 % gesunken und man erwartet mit einer Wahrscheinlichkeit von 83 % nur noch einen Zinsschritt um 25 Basispunkte, während der Markt die Wahrscheinlichkeit für ein Ende des Zinsanhebungszyklus nun bei 17 % sieht.

Der Gegenwind für den Goldpreis lässt nach und durch die neuerliche „Bankenrettung“ erfährt der Goldpreis Rückenwind, weshalb Gold und die Goldminenaktien bei jedem Investor nun langsam wieder ihren Weg ins Portfolio finden sollten!