CoT-Report für Silber vom 28. Juni:
Die neuesten CoT-Daten für Silber zeigen ein gemischtes Bild in der letzten Woche, denn einerseits zeigte sich Schwäche, andererseits waren die großen vier Händler an der COMEX für diese Schwäche verantwortlich. Es fällt sofort ins Auge, dass die großen vier Händler an der COMEX (BIG 4) mit sieben Tagen der Weltproduktion Short gegangen waren und damit erstmals seit 2-3 Jahren wieder auf eine massive Korrektur des Silberpreises wetten. Sie halten nun eine Shortposition in Höhe von 85 Tagen der Weltproduktion. Der Silberpreis fiel entsprechend um 69 US-Cent, während die Spekulanten Long gingen mit 2 Tsd. Kontrakten. Wir sehen, dass die Bullen immer noch euphorisch sind und Rücksetzer kaufen. Einen Long-Drop gab es aktuell noch nicht und der COT-Index OI fiel wieder von 6 auf 0 Punkte und auch zum normalen COT-Index sehen wir nur 3 Punkte, was bedeutet, dass wir uns im Verkaufsbereich befinden, obwohl der Silberpreis schon bei 29,20 US-Dollar steht.
Der Terminmarkt für Silber ist so überkauft wie seit 2020 nicht mehr, was ein bärisches Indiz ist. Ohne exogene Faktoren ist die Fortsetzung der Rallye unwahrscheinlich
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Die Shortposition der BIG4 stieg in den letzten Wochen massiv an, womit diese auf einen fallenden Silberpreis wetten
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Der Silberpreis ist von März bis Mai um 45 % stark angestiegen, nachdem die Investmentnachfrage zunahm, weil viele Investoren nach der Goldmarkt-Rallye auf eine Aufholjagd des Silberpreises gewettet hatten. Da der Silbermarkt im Vergleich zum Goldmarkt relativ klein ist, führt dies regelmäßig zu überproportional starken Preisbewegungen, wenn der Goldpreis stark steigt oder fällt.
Der Silberpreis stieg zuletzt wie eine Tech-Aktie stark an
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Der Goldpreis war vor einem Monat auf die Unterstützung bei 2.330 US-Dollar gefallen, die aktuell noch immer von den Bullen und Bären umkämpft wird. Diese Marke und die finale Unterstützung bei 2.880 US-Dollar sind sehr wichtig für den Silberpreis, der seine Unterstützung bei 30 US-Dollar bereits mehrmals nach unten durchbrach und aktuell mit 29,30 US-Dollar darunter handelt. Fällt der Goldpreis weiter und auch unter die letzte Unterstützung bei 2.880 US-Dollar, so wird eine Korrektur auf mindestens 2.200 US-Dollar sehr wahrscheinlich. Infolgedessen dürfte der Silberpreis mindestens auf die nächste Unterstützung bei 26 US-Dollar fallen. Der Terminmarkt für Silber ist historisch stark überkauft bzw. ist das Sentiment extrem bullisch, was grundsätzlich noch deutlich mehr Korrekturpotenzial des starken Preisanstiegs liefern würde.
Nach dem Ausbruch über den Widerstand bei 30 US-Dollar, wäre charttechnisch eigentlich Luft gewesen bis zum nächsten Widerstand bei 36 US-Dollar, doch nachdem ein Doppel-Top bei 32,50 US-Dollar ausgebildet wurde und der Preis zurück unter 30 US-Dollar fiel, ist das Chartbild angeschlagen.
Die vorgezogenen physischen Käufe am Silbermarkt könnten enden und somit ein kurzfristiges Überangebot entstehen, worauf es auch noch zu einem Long-Drop am Terminmarkt kommen könnte. Nur eine Fortsetzung der Goldrallye weit über 2.400 US-Dollar dürfte auch weitere Investmentnachfrage nach Silber entfachen, die den Silberpreis jetzt weiter auf 36 US-Dollar und darüber drücken könnte. Der Silberpreis hängt stark vom Goldpreis ab und es besteht das Risiko einer stärkeren Korrektur, wenn der Goldpreis nach dem Test der Unterstützung bei 2.230 US-Dollar nicht wieder weiter ansteigen kann.
Antizyklische Käufe im Bereich von 24-26 US-Dollar scheinen bei Silber hingegen auf mittelfristige Sicht sehr interessant zu sein.
Noch können die Silberbullen das hohe Niveau verteidigen, doch ist das Chartbild nicht mehr bullisch
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Der Silberpreis handelte über anderthalb Jahre zwischen 22 und 26 US-Dollar. Erst mit der Rallye des Goldpreises weit über sein bisheriges Allzeithoch wurde auch die Investmentnachfrage nach Silber neu entfacht, was kurzzeitig zu einem Defizit und einem Preissprung auf 32,50 US-Dollar führte. Da die Terminmarktdaten bereits sehr schlecht waren und die Rallye am Goldmarkt ein vorläufiges Hoch erreichte, stand die Rallye des Silberpreises oberhalb der 30 US-Dollar auf tönernen Füßen.
Kann der Goldpreis in den nächsten Wochen seine Rallye fortsetzen, so wird sich auch der Silberpreis stark halten und auch 36 US-Dollar wären denkbar. Sollte der Goldpreis jedoch weiter korrigieren, so wäre auch ein Test der Unterstützung bei 22 US-Dollar bei diesen schlechten CoT-Daten denkbar, denn gerade im Vorfeld einer Rezession gibt es mittelfristige Risiken für den Silberpreis.
Erst dann, wenn die Notenbanken mit QE-Programmen auf eine Rezession oder auf einen exogenen Schock, wie beispielsweise einen Krieg, reagieren bzw. sich ein Eingreifen der Notenbanken abzeichnet, hat der Silberpreis das Potenzial die Hochs der letzten beiden Jahre hinter sich zu lassen und weit über 50 US-Dollar anzusteigen. Das Ende des QT-Programms und geplante Zinssenkungen sind hingegen Faktoren, die den Gold- und Silberpreis noch leicht stützen.
Eine Korrektur auf 28 oder gar 26 US-Dollar wäre jetzt möglich
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Langfristige Analyse
Charttechnisch war der Preisrückgang auf 18 US-Dollar im Sommer 2022 ein idealtypischer Rücksetzer an den vorherigen langjährigen Abwärtstrend, von dem der Silberpreis abermals abgeprallt und folgend wieder angestiegen war. Silber konnte bereits aufgrund der Hoffnung auf neue quantitative Lockerungen und Zinssenkungen in 2023 wieder ansteigen und so in die Handelsspanne zwischen 22 und 28 US-Dollar zurückkehren.
Der Langfristchart zeigt deutlich, wie wichtig die Unterstützung bei 22 US-Dollar im letzten Jahr war. Eine weitere Rallye des Silberpreises ist in diesem Jahr möglich, wenn die Notenbanken wieder neues Geld als Antwort auf eine Rezession oder Krise drucken werden, worauf ein Anstieg auf 36 oder gar 50 US-Dollar folgen dürfte.
Sobald die Notenbanken wieder Geld drucken und die Inflation erneut durch die Decke geht, dürfte die Nachfrage nach Gold und auch Silber als sicherer Hafen vor Inflation stark ansteigen. Auch die Andeutung neuer quantitativer Lockerungen würde die Investmentnachfrage anheizen. Es dürfte sich dann über einige Jahre hinweg ein Defizit am physischen Markt entwickeln, welches den Silberpreis weit über sein nominales Allzeithoch bei 50 US-Dollar tragen wird. Abhängig bleiben der Gold- und der Silberpreis also von einer künftig wieder lockeren Geldpolitik, die durch einen Krieg oder eine Rezession wieder eingeführt werden könnte.
Eine letzte Korrektur wäre denkbar, bevor sich der Aufwärtstrend fortsetzen dürfte