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Analyse zu Palladium: Palladiumpreis korrigiert nach Rallye auf 1.600 US-Dollar

CoT-Daten für Palladium vom 26. September

HINWEIS: AUFGRUND DES GOVERNMENT-SHUTDOWNS IN DEN USA HAT DIE CFTC SEIT EINEM MONAT KEINEN NEUEN CoT-REPORT MEHR VERÖFFENTLICHT. DIESER CoT-REPORT UND SEINE ANALYSE DAZU SIND DEMNACH SCHON EINEN MONAT ALT.

Der Palladiumpreis stieg zur Vorwoche um 36 US-Dollar an, während die Spekulanten in der gleichen Zeit mit 400 Kontrakten Long gingen, was eine Stärke zeigt. Der CoT-Index hat sich dementsprechend um 4 Punkte auf 10 Punkte verschlechtert.

Die Terminmarktdaten sind so überkauft wie seit sieben Jahren nicht mehr, und es gibt massives Long-Drop-Potenzial. Doch solange die Investmentnachfrage stark bleibt, weil Gold, Silber und Platin steigen und Investoren auf den Zug aufspringen, kann in dem besonders kleinen Palladiummarkt noch viel passieren.

Das bedeutet, der Anstieg des Palladiumpreises ist fundamental nicht untermauert, auch nicht über den Terminmarkt. Solange Gold stark bleibt, kann sich Palladium halten, doch sobald Gold korrigiert, dürfte gerade Palladium massiv unter Druck kommen. Palladium ist aktuell das schwächste aller vier Edelmetalle. Kurzfristig bleibt die Investmentnachfrage preisbestimmend. Sollte der Palladiumpreis weiter nach oben getrieben werden, so böte das dann später auch eine neue gute Short-Chance.

Technische Analyse

Nachdem der Goldpreis im August über seinen Widerstand bei 3.400 US-Dollar ausbrechen konnte und auch Silber seinen Widerstand bei 35,50 US-Dollar überwand, sprangen Spekulanten auch bei Platin und Palladium auf, worauf die Investmentnachfrage bei den beiden Industriemetallen stark anstieg. Dies mag fundamental unbegründet sein, doch wie auch beim Platin handelt es sich beim Palladium um einen vergleichsweise kleinen Markt, in dem bereits moderate Zuflüsse auf der Investorenseite zu kurzfristigen Preisspitzen führen können.

Die zentrale Frage ist, wie nachhaltig dieser Anstieg tatsächlich ist. In der Regel sind spekulativ getriebene Bewegungen über den Terminmarkt nur von begrenzter Dauer. In den letzten CoT-Daten zeigte sich wieder eine deutliche Verschlechterung in den letzten Wochen mit einem CoT-Index von nur 10 Punkten, was darauf hindeutet, dass dieser Anstieg in erster Linie spekulativ getragen wurde und die Spekulanten ihr Pulver weitgehend verschossen haben.

Mit dem Ausbruch am Goldmarkt im August über 3.400 US-Dollar gab ich auch ein Kaufsignal für Palladium mit dem möglichen Ziel bei 1.600 US-Dollar, da ich mit erneuten spekulativen Käufen gerechnet hatte. Das gegebene Ziel um den Widerstand bei 1.600 US-Dollar für Gewinnmitnahmen stellte sich als treffend heraus. Da der Palladiummarkt eigentlich unter einem strukturellen Überangebot leidet, sagte ich bereits im Vorfeld, dass man dort die Gewinne mitnehmen und auf die Shortseite wechseln sollte. Kurzfristig erwarte ich einen erneuten Test der Unterstützung bei 1.300 bis 1.350 US-Dollar je Feinunze.

Langfristig ist es jedoch in einer Rezession möglich, dass die Unterseite der Handelsspanne bei 860 US-Dollar erneut angelaufen wird, wobei sich erst bei Bereinigung des überkauften Terminmarktes eine neue Chance auf der Longseite ergeben dürfte. Aktuell dürften kurzfristig weiterhin die Bären am Zug sein.

Fundamentales Angebot soll 2025 zulegen

Für das Jahr 2025 dürfte die Nachfrage im Automobilsektor aufgrund der stagflationären Tendenzen, der hohen Zinsen und des Handelsstreits geringer ausfallen. Der Automobilsektor bleibt entscheidend für die Palladiumnachfrage, allerdings nimmt der Preisdruck durch die zunehmende Verbreitung von Elektrofahrzeugen in Asien, die kein Palladium benötigen, weiter zu. Für 2025 erwartet man einen Rückgang der Nachfrage um etwa 6 %, hauptsächlich aufgrund der rückläufigen Produktion von Benzinfahrzeugen. Weiterhin erwartet man eine erhöhte Recyclingquote in China, womit sich der Preis tendenziell weiter der Unterseite seiner Handelsspanne annähern sollte. Eine nachhaltige Rallye ist zu diesem Zeitpunkt nicht zu erwarten, es sei denn, die Investmentnachfrage würde in einer inflationären Krise das Defizit überkompensieren.

Mehr als 80 % der Palladiumnachfrage entfallen auf den Automobilsektor, wo es für Katalysatoren zur Reduktion von Kohlenstoffemissionen verwendet wird. Hoffnung für den Palladiumpreis bietet die verlangsamte Marktakzeptanz von Elektrofahrzeugen, bedingt durch Marktsättigung und Bedenken hinsichtlich der Ladeinfrastruktur. Dennoch dürfte der weltweite Marktanteil von Elektrofahrzeugen auch im Jahr 2025 weiter steigen.

Die Palladiumproduktion aus Russland und Südafrika, den beiden größten Produzenten, bleibt stabil. Ein leichter Rückgang der Minenproduktion wird voraussichtlich durch ein erhöhtes Recycling kompensiert werden. Für die nächsten drei Jahre wird ein zunehmender Überschuss prognostiziert, was auf die Kombination aus erhöhtem Recycling und stabiler Minenproduktion zurückzuführen ist. Trotz kurzfristiger Preisstabilisierung bleibt der Palladiummarkt langfristig unter Druck. Die strukturellen Veränderungen in der Automobilindustrie und die zunehmende Bedeutung von Recycling führen zu einem Überangebot. Investoren sollten daher vorsichtig agieren.

Langfristige Analyse

Der rückläufige Bedarf infolge des Übergangs zur Elektromobilität sowie das zunehmende Angebot durch die Ausweitung des Sekundärmarkts aus recycelten Katalysatoren dürften in den kommenden vier Jahren zu einem deutlichen Überschuss führen. Dies sollte den Verkaufsdruck auf dem Palladiummarkt weiter erhöhen.

Zusätzlich stellt eine globale wirtschaftliche Abschwächung ein weiteres Risiko für den Palladiumpreis dar. Im Falle einer Rezession mit dem Einbruch des Aktienmarktes wäre ein kurzfristiger und markanter Rückgang auf die Unterstützungszone bei 850 US-Dollar sehr wahrscheinlich.

Das langfristige Bild ist nicht optimistisch für den Palladiumpreis, da das wachsende Angebot aus dem Recyclingbereich voraussichtlich anhaltenden Einfluss auf den Markt haben wird. Spekulativ getriebene Preisanstiege, wie die kürzliche Preisrallye, stellen eine ideale Short-Chance dar. Parallel dazu dürfte sich das bereits historisch niedrige Palladium-Gold-Ratio von derzeit 0,34 in den kommenden Jahren weiter verringern – womöglich wird das Ratio auf ein neues Allzeittief fallen.