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Gold über 4.000 US-Dollar – Stärkste Rallye seit 1979 – Silber fast bei 50 US-Dollar

Der Goldpreis an der US-Warenterminbörse COMEX stieg am Montagmorgen im Februarkontrakt erstmals über die Marke von 4.000 US-Dollar an, während diese psychologische Schwelle am Spotmarkt erst heute, am 8. Oktober, mit inzwischen 4.039 US-Dollar überschritten wurde. Auch der Silberpreis bewegt sich mit 48,95 US-Dollar nun unmittelbar unter seinem nominalen Allzeithoch von 50 US-Dollar.

Der Goldpreis stieg in der vergangenen Woche zum siebten Mal in Folge an, was die starke Aufwärtsdynamik seit dem Ausbruch aus der viermonatigen Konsolidierung Ende August bei 3.400 US-Dollar widerspiegelt. Seit Jahresbeginn ergibt sich damit ein Plus von 43 %, der stärkste Anstieg seit 1979. Diese Rallye vollzieht sich in einem Umfeld, in dem auch die Aktienmärkte und der Bitcoin in dieser Woche neue Allzeithochs erreichten, was diese Entwicklung umso bemerkenswerter macht. Im vergangenen Jahr konnte der Goldpreis bereits um 32 % zulegen, womit sich das Plus seit Anfang letzten Jahres auf rund 103 % summiert.

Die jüngste Aufwärtsbewegung wurde zunehmend durch spekulative Käufe angetrieben, da viele Anleger fürchten, einen weiteren Anstieg zu verpassen. Dieses Verhalten, auch bekannt als FOMO (Fear of Missing Out), ist typisch für deutlich fortgeschrittene Phasen einer Rallye. Nach einer Verdopplung des Goldpreises innerhalb von zwei Jahren richtet sich seit einigen Monaten auch die Aufmerksamkeit vieler Fondsmanager und Privatanleger auf den Gold-, Silber und Minenmarkt. Die Stimmung ist euphorisch, und viele Marktteilnehmer wollen noch einsteigen, aus Sorge, die Kurse könnten weiter in den Himmel klettern, was die Zuflüsse in ETF-Produkte in den letzten Monaten belegen.

Von April bis Ende Oktober konsolidierte der Goldpreis in einer engen Handelsspanne und brach Ende August aus dieser dynamisch aus. Das deutliche Kaufsignal bot Raum für einen Preissprung von 300 US-Dollar bis 400 US-Dollar, wobei es wahrscheinlich war, dass der Markt die psychologisch wichtige Marke von 4.000 US-Dollar sehen und abarbeiten wollen würde. Nach diesem weiteren Preissprung um 17 % binnen etwas mehr als einem Monat ist nun die Gefahr eine Korrektur hoch. Auch dieses Signal hatten wir im kostenpflichtigen Premium-Research, den sie auf www.blaschzokresearch.de abonnieren können, exakt gegeben, wie die Kauf- und Verkaufssignale im folgenden Chart belegen.

Gold steigt gegen das gewohnte Muster, der Terminmarkt bleibt Zuschauer

Überraschend an der aktuellen Goldrally ist, dass sie in einem Umfeld steigender Aktien- und Kryptomärkte stattfindet. So stieg die Nasdaq seit dem Korrekturtief im April um 51 % an, was Erinnerungen an die Dot-Com-Blase von 2000 weckt, nur dass der Goldpreis damals auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren bei rund 250 US-Dollar je Feinunze gehandelt wurde. Besonders bemerkenswert ist, dass sich die Aufwärtsbewegung seit Mitte 2024 weitgehend ohne nennenswerte Beteiligung des Terminmarktes vollzogen hat. Auch die jüngste Entwicklung zeigt, dass der Terminmarkt derzeit keinen entscheidenden Einfluss auf den Preisanstieg ausübt.

Dies ist ungewöhnlich, denn üblicherweise sind zyklische Tiefpunkte am Goldmarkt durch umfangreiche spekulative Shortpositionen gekennzeichnet, während ein fundamentales Defizit am physischen Markt eine Bodenbildung einleitet. Hochpunkte entstehen dagegen in der Regel, wenn spekulative Longpositionen die Preisbewegung dominieren und der physische Markt in ein Überangebot übergeht. Gerade am Goldmarkt ist dieses Muster typisch, da aufgrund des hohen Stock-to-Flow-Ratios nach starken Rallys in der Regel das physische Angebot schnell ansteigt.

Im aktuellen Zyklus zeigt sich jedoch das Gegenteil. Trotz einer der kräftigsten Rallys seit 45 Jahren wird der Goldpreis weiterhin in erster Linie durch physische Knappheit und fundamentale Nachfrage getragen, während die spekulative Positionierung am Terminmarkt im vergangenen Jahr kaum zugenommen hat.

Weder Zuflüsse in Gold-ETFs noch eine signifikante Belebung der Einzelhandelsnachfrage oder Zentralbankkäufe können die aktuelle Preisentwicklung hinreichend erklären. Während die offiziellen Zentralbankkäufe in den letzten beiden Jahren 30 % bis 50 % niedriger waren als in den fünf Jahren davor, zeigen selbst die inoffiziellen Schätzungen des World Gold Council in diesem Jahr eine 20 % niedrigere Nachfrage als in den Vorjahren. Kurzfristig erscheint der Goldmarkt nach dem jüngsten Anstieg über 4.000 US-Dollar technisch überkauft und eine Korrektur von diesem Niveau aus wäre daher sehr gut möglich, worauf Trader nun achten sollten. Es besteht die Möglichkeit, dass sich hier ein kurz- und mittelfristiges Top ausbilden könnte.

Dennoch bleibt festzuhalten, dass die fundamentale Nachfrage nach physischem Gold weiterhin robust ist und sich das stagflationäre Umfeld in den nächsten Jahren weiter deutlich verschärfen wird. Typisch für eine Stagflation sehen wir eine beträchtliche Inflation von Vermögenswerten weg vom Dollar, da Investoren versuchen, ihre Portfolios zu entdollarisieren oder gegen das Risiko von fallenden US-Staatsanleihen abzusichern. Exakt diese Entwicklung habe ich bereits vor der Zinswende in 2019 prognostiziert. Da die Zuflüsse in ETF-Produkte in den letzten beiden Jahren gering waren, gibt es hier weiteres Potenzial nach oben, das den Goldpreis stützen wird.

Silber nahe 50 US-Dollar, Entscheidung fällt am Goldpreis bei 4.000 US-Dollar

Seit dem Ausbruch des Goldpreises aus einer mehrmonatigen Konsolidierungsphase hat auch die Investmentnachfrage nach Silber deutlich zugenommen. Das Resultat war eine schnelle Rallye bis nahe 50 US-Dollar je Feinunze. Am Spotmarkt wurde heute bereits ein Hoch von rund 49 US-Dollar erreicht. Sollte der Goldpreis an der Marke von 4.000 US-Dollar zunächst ein kurz bis mittelfristiges Top ausbilden und von dort aus konsolidieren oder korrigieren, ist eine entsprechende Reaktion beim Silberpreis wahrscheinlich. Die Dynamik am Silbermarkt bleibt eng an die Entwicklung des Goldpreises gekoppelt, da die Silberrallye primär investitionsgetrieben ist und weniger auf fundamentalen Faktoren beruht.

Auch die Silberminen haben in den vergangenen zwei Monaten sehr stark performt. Wie es weitergeht, hängt entscheidend vom Silberpreis selbst ab und damit indirekt vom Verlauf des Goldpreises. Hält sich der Goldpreis robust oder steigt in den kommenden Wochen und Monaten weiter an, so könnte eine anhaltend hohe Investmentnachfrage im Silber zu einem spürbaren Engpass führen. In der Folge wären Eindeckungen der großen vier Händler an der COMEX möglich, die eine hohe Shortposition halten. Ein solcher Short Squeeze könnte den Silberpreis kurzfristig in Richtung 100 US-Dollar treiben.

Kommt es dagegen zu einer deutlicheren Korrektur des Goldpreises, wäre am Terminmarkt für Silber mit einer Liquidation von Longpositionen (Long Drop) zu rechnen. In diesem Szenario könnte der Silberpreis in den Bereich um 35 US-Dollar zurückfallen. Trader sollten beide Pfade im Blick behalten. Die Entscheidung am Silbermarkt steht und fällt mit der Entwicklung des Goldpreises um 4.000 US-Dollar und mit der Stärke einer möglichen Korrektur.