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Goldpreis eingekeilt – es baut sich Druck auf!

Die mit Spannung erwartete Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell am Freitagnachmittag in Jackson Hole wurde initial vom Markt dovish interpretiert und mit einem Kursfeuerwerk an den Börsen belohnt. Der Dow Jones erreichte nach Powells Rede ein neues Rekordhoch, während der Nasdaq trotz Erholung die Woche schwächer beendete. Der Goldpreis stieg um 1,2 % auf 3.373 US-Dollar an, wobei der Großteil des Preisanstiegs auf die Dollarschwäche zurückzuführen war. Der Goldpreis in Euro blieb entsprechend nahezu auf dem gleichen Niveau bei 2.876 Euro je Feinunze. Der Silberpreis reagierte hingegen erratisch auf die Möglichkeit einer Zinssenkung mit einem Plus von über einen US-Dollar auf 38,86 US-Dollar, wobei eine kurzfristige charttechnische Konsolidierungsformation nach oben durchbrochen wurde, was ein bullisches Indiz ist.

Powell sagte jedoch, dass die Schwäche am Arbeitsmarkt „eine Anpassung des geldpolitischen Kurses rechtfertigen könnte“ und warnte gleichzeitig vor anhaltenden Inflationsrisiken, insbesondere durch neue Zölle und die stark steigenden Staatsausgaben. Diese könnten die Preise sowohl auf Konsumenten- als auch auf Produzentenebene weiter anheizen. Der Fed-Chef sprach damit das geldpolitische Dilemma in einer Stagflation klar an: Wachstums- und Beschäftigungsrisiken einerseits und Inflationsdruck andererseits.

Nach den Fed Funds Futures stieg die Wahrscheinlichkeit für eine Zinssenkung am 17. September nach der Rede auf 90 % an, fiel mittlerweile jedoch wieder auf nur noch 75 %. Damit liegt sie nun niedriger als noch vor einer Woche oder vor einem Monat, als sie noch bei 95 % bzw. 80 % lag. Dies deutet darauf hin, dass Powells Rede nicht von allen als dovish interpretiert wurde. Was sind die Hintergründe für den Sinneswandel der Investoren?

Die Revisionen der Beschäftigtenzahlen außerhalb der Landwirtschaft war zuletzt besorgniserregend. Die Zahlen für Mai und Juni wurden im jüngsten Arbeitsmarktbericht um 87 % bzw. 90 % gegenüber den ursprünglichen Werten dramatisch reduziert und auch die Zahlen für Juli 2025 waren nicht gerade inspirierend. Weiterhin stieg die PCE-Kerninflation im Juli um 0,1 % auf 2,9 % an. Immerhin liegt diese damit unter der prognostizierten Rate der Fed von 3 % bzw. 3,1 % für 2025. Vor der nächsten Sitzung des FOMC werden noch einmal neue Inflationszahlen für August veröffentlicht werden und ein Arbeitsmarktbericht Anfang September. Sollten sich die Arbeitsmarktdaten verbessern und die Inflation anziehen, könnte die Fed auf ihre Zinssenkung im September verzichten. Für die Märkte, sowie den Gold- und Silberpreis wäre dies kurzfristig ein belastender Faktor, während sich der US-Dollar erholen dürfte.

Dennoch, auch wenn ein stagflationäres Umfeld nicht gut für die Aktien- und Anleihenmärkte ist, ist es historisch betrachtet das perfekte Umfeld für eine Hausse am Gold- und Silbermarkt, sowie in deren Minenunternehmen.

Ausbruch bei Silber muss noch bestätigt werden

Der Ausbruch des Silberpreises am Freitag muss nun noch durch einen entsprechenden Ausbruch des Goldpreises bestätigt werden. Seit vier Monaten bewegt sich der Goldpreis in einer sich zunehmend verengenden Handelsspanne, sodass ein Ausbruch in Kürze wahrscheinlich ist. Daraus dürfte eine starke Preisbewegung entstehen, die der Silberpreis entweder vorweggenommen hat oder die sich im Nachhinein als Falle für die Bullen erweisen könnte.

Kommt es zu einem bullischen Ausbruch bei Gold, dürfte zunächst das Allzeithoch bei 3.500 US-Dollar erreicht und im Anschluss eine neue Rallye eingeleitet werden. Auf der anderen Seite ist auch ein bärisches Szenario mit einem Rücksetzer bis zur Unterstützung bei 3.000 US-Dollar je Feinunze möglich. Die kommenden Handelstage bleiben daher entscheidend und es gilt, den Goldpreis genau zu beobachten, um das Signal für die nächsten Monate nicht zu verpassen.

US-Dollar und Euro an wichtigen technischen Marken

Der US-Dollar brach am Freitag nach der Rede von Jerome Powell in Jackson Hole ein und testete dabei einen wichtigen Unterstützungsbereich. Diametral gegensätzlich stieg der Euro bis an den Abwärtstrend bei 1,174  US-Dollar, scheiterte jedoch an diesem Widerstand. Am Montag drehte sich das Bild komplett: Der US-Dollar machte seine Verluste wieder wett, während der Euro auf das Ausbruchsniveau vor Powells Rede bei 1,16  US-Dollar zurückfiel und dabei fast 1,4 US-Cent verlor.

Charttechnisch ist der Euro am Terminmarkt massiv überkauft und der Dollar überverkauft. Das erneute Scheitern des Euro am Abwärtstrend könnte eine Korrektur in den Bereich von 1,14  US-Dollar oder sogar 1,12  US-Dollar nach sich ziehen. In diesem Fall dürfte auch der USD-Index über die Marke von 100 Punkten steigen und eine stärkere Erholungsbewegung starten. Ein stärkerer Dollar würde den Gold- und Silberpreis tendenziell unter Druck setzen und könnte zu einem Ausbruch aus deren Handelsspanne nach unten führen. Daher sollte man den Euro und den US-Dollar nun genau im Blick behalten, einerseits wegen der direkten Auswirkungen auf Edelmetalle und Kryptomärkte und andererseits weil sich beim EUR/USD ein attraktives Short-Setup gebildet hat, das bereits mit einem Einstieg am Abwärtstrend und engem Stop-Loss handelbar war. Mit etwas Glück sind weitere 2 bis 4 US-Cent nach unten möglich.

Kryptomärkte angeschlagen und an entscheidender Unterstützung

Wie so oft reagierten die Kryptomärkte besonders stark auf die geldpolitischen Signale. Direkt nach der Rede legte Bitcoin um 4 % zu, während Ethereum mit einem Plus von 13 % sogar ein neues Allzeithoch bei fast 4.890  US-Dollar erreichte. Über das Wochenende setzte jedoch Ernüchterung ein, und am Montag fielen die Kurse wieder auf das Niveau vor dem FOMC zurück.

Bitcoin, Ethereum und andere Kryptowährungen reagieren traditionell sehr sensibel auf geldpolitische Nachrichten. Eine Rezession könnte die Märkte in einen Bärenmarkt drücken, während geldpolitische Lockerungen weiteres Aufwärtspotenzial eröffnen würden. Der Bitcoin fiel zuletzt zurück in eine wichtige Unterstützungszone zwischen 110.000 und 112.000  US-Dollar. Sollte diese Zone nicht halten, während die Fed keine Zinssenkungen vornimmt, droht eine deutlich stärkere Korrektur am gesamten Kryptomarkt.