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Technische Analyse zu Silber: Silberpreis auf dem Weg zum Allzeithoch – danach 100 US-Dollar?

Der Silberpreis stieg zur Vorwoche um starke 3 US-Dollar an, während die Spekulanten in der gleichen Zeit mit gerade einmal 6 Tsd. Kontrakten Long gingen. Das zeigt ein enormes Defizit in der letzten Handelswoche und dass die Investmentnachfrage weltweit stark zugenommen hat, seitdem der Goldpreis noch einmal aus seiner Handelsspanne ausbrechen konnte. Der CoT-Index hat sich dementsprechend nur marginal um 6,5 Punkte verschlechtert auf aktuell 13 Punkte.

Wir sehen am Silbermarkt seit zwei Monaten eine relative Stärke, die besonders durch die Eindeckungen der Big 4 in den letzten Wochen unterstützt wurde. Sollte der Silberpreis im Gleichklang mit dem Goldpreis weiter ansteigen, könnte das zu einer Preisexplosion führen, falls sich die Big 4 gezwungen sehen, sich in steigende Preise hinein einzudecken. In dem ohnehin engen Markt könnte der Silberpreis dadurch bis auf 100 US-Dollar jenseits seines Allzeithochs bei 50 US-Dollar getrieben werden.

Eine ähnliche Situation sahen wir Anfang des Jahres am Goldmarkt, als der Preis von 2.600 US-Dollar auf 3.400 US-Dollar stieg aufgrund der Eindeckungen der Big 4. Es ist aktuell sehr spannend am Silbermarkt, wie es weitergeht.

Ende August gelang dem Silberpreis der Ausbruch aus einem Abwärtstrend nach oben. Dabei wurde der Widerstand im Bereich von 38 US-Dollar überwunden, obwohl zuvor bereits ein Aufwärtstrend gebrochen war und eigentlich eine Korrektur zu erwarten gewesen wäre. Unterstützt wurde diese Bewegung maßgeblich durch die Eindeckungen der „Big 4“ an der COMEX, die eine historisch hohe Shortposition halten. Im Anschluss kam es zu einem impulsiven Anstieg bis auf 42 US-Dollar im Futures, den höchsten Stand seit 14 Jahren.

Aktuell deutet sich die Ausbildung einer potenziellen Bullenflagge an. Parallel dazu konnte auch der Goldpreis aus seinem Abwärtstrend ausbrechen und seitdem um mehr als 250 US-Dollar zulegen. Sollte sich dieser Aufwärtstrend fortsetzen und keine Korrektur einsetzen, könnte die gestiegene Investmentnachfrage am Silbermarkt schon in Kürze zu einem Squeeze führen, der den Preis bis zum Allzeithoch bei 50 US-Dollar treibt. Dort wäre dann zu beobachten, ob sich ein Doppeltop bildet und eine Korrektur folgt.

Das aktuelle Setup ist klar bullisch und spekulativ getrieben. Ein Anstieg über 42 US-Dollar würde den Ausbruch aus der Handelsspanne bestätigen und dem Silberpreis weiteres Potenzial von 2 bis 3 US-Dollar eröffnen, bevor der Markt wahrscheinlich das Allzeithoch bei 50 US-Dollar ins Visier nimmt.

Mittelfristig könnte eine ausgeprägte deflationäre Rezession den Silberpreis noch einmal zusetzen, weshalb man noch immer vorsichtig sein muss. Charttechnisch liegen bei 35 US-Dollar und bei 28 US-Dollar wichtige Unterstützungen. Nur im Rahmen einer starken Rezession mit einem Einbruch der Aktienmärkte wären noch tiefere Preise denkbar.

Sehr bullisch für Silber könnten Shorteindeckungen der großen vier Händler an der COMEX sein, die bereits damit begonnen haben, ihre größte Shortposition seit 2016 mit 91 Tagen der Weltproduktion auf mittlerweile 66 Tage zu reduzieren. Normalerweise bremsen diese vier Händler Preisanstiege aus, doch diesmal sind sich gezwungen sich in den steigenden Preis hinein einzudecken, womit sie den Preisanstieg noch befeuern. Sollten diese im Umfeld eines fortbestehenden Defizits am Silbermarkt zur weiteren Eindeckung gezwungen werden, würde dies zu einer Explosion der Silberpreises führen, wobei Preisspitzen jenseits der 100 US-Dollar denkbar wären.

Langfristige Analyse

Im Langfristchart sieht man deutlich die Unterstützungszone zwischen 28 US-Dollar und 30 US-Dollar, die zuletzt gehalten hat. Man sieht auch, wie wichtig der Widerstand bei 35 US-Dollar war, der zuletzt überwunden werden konnte. Solange der Silberpreis darüber handelt, besteht die Möglichkeit einer Fortsetzung des Anstiegs mit einer Rallye auf bis zu 50 US-Dollar. Eine Rezession bleibt eine Gefahr für die industrielle Nachfrage am Silbermarkt und so gibt es mittelfristig noch deutliche Risiken auf der Unterseite. Silber dürfte in den nächsten Jahren viel volatiler sein als der Goldmarkt und immer wieder gute Kaufchancen nach Rücksetzern bieten.

Ein stagflationäres Umfeld dürfte Investoren auf längere Sicht nur wenige Anlagealternativen zu Gold und Silber bieten. Die in diesem Umfeld voraussichtlich stark steigende Investmentnachfrage, dürfte zu einem anhaltenden physischen Nachfrageüberhang führen. Dies sollte den Silberpreis langfristig über sein nominales Allzeithoch von 50 US-Dollar tragen und mehrere Preisspitzen nach sich ziehen, die man im Trading gut nutzen kann.

Die langfristige Entwicklung am Gold- und Silbermarkt bleibt weiterhin stark von einer möglichen Rückkehr zu einer lockeren Geldpolitik abhängig, beispielsweise als Reaktion auf eine Rezession, geopolitische Spannungen, den Einfluss der Trump-Administration oder eine neue Souveränitätskrise in der EU.

Ein möglicher Risikofaktor bleibt das Szenario einer deflationären Rezession, in der die Zentralbanken nicht unmittelbar mit expansiven Maßnahmen reagieren. In diesem Fall könnte die industrielle Nachfrage, insbesondere bei Silber, deutlich zurückgehen, der Terminmarkt komplett bereinigt werden und ein erneuter Test der Unterstützung im Bereich von 28 US-Dollar folgen.

Ein solches Tief sollte jedoch als strategische Einstiegschance genutzt werden, um in Silber langfristig Long-Positionen aufzubauen. Schon jetzt ist Silber bei einem Gold-Silber-Ratio von 90 für langfristige Investments dem großen Bruder Gold zu bevorzugen. Rücksetzer unter 28 US-Dollar sind als langfristige antizyklische Kaufchance zu sehen.