Exkurs: Segen und Fluch des Zinseszinseffekts
Exkurs: Segen und Fluch des Zinseszinseffekts am Beispiel des Josephspfennig
Warum das so ist, lässt sich am Beispiel des Josephspfennigs (auch Jesuspfennig genannt) illustrieren: Angenommen der Vater von Jesus hätte für seinen Sohn bei dessen Geburt einen Silberpfennig angelegt, der sich jährlich mit 5 % verzinst (vergleichbar mit einer Bundesanleihe). Nehmen wir weiter an, hiermit sei das vererbbare Recht verbunden, die Einlage – also den Silberpfennig – einschließlich angefallener Zinsen und Zinseszinsen jederzeit in physischem Silber ausgezahlt zu bekommen. Hätte ein Nachkomme von Jesus sich 1466 das bis dahin angehäufte Vermögen auszahlen lassen, müsste er einen Silberklumpen in der Größe der Erdkugel erhalten, hätte er dies dagegen erst im Jahr 2000 getan, wären es bereits 200 Mrd. Erdkugeln.[2] Natürlich wären tatsächlich pro Jahrhundert ein bis zwei Währungsreformen, Revolutionen, Kriege oder Naturkatastrophen eingetreten. Während die meisten dann kaum noch was besitzen würden, besäßen die Nachfahren von Jesus zumindest noch ihren Silberpfennig, hätten sie ihn keiner Bank gegeben, sondern ihn unters berühmte Kopfkissen gelegt. Gold ist wie Silber Geld, das einen inneren Wert besitzt, keiner Inflation unterliegt und unzerstörbar ist. Für Papiergeld gilt demgegenüber laut.
