Die aktuelle Stärke basiert auf der gestiegenen Investmentnachfrage in Antizipation der kommenden Inflation und Abwertung der Fiat-Währungen. Mit dem Hochfahren und der Stabilisierung der Wirtschaft zum Ende des Jahres und einem möglichen neuen liquiditätsinduzierten Boom im nächsten Jahr, wird auch die industrielle Nachfrage zunehmen und damit ein weiterer Faktor den Preis treiben. Hierbei könnte dann eine langsame Outperformance von Silber zu Gold eintreten, was sich in einem fallenden Gold-Silber-Ratio widerspiegeln wird.
Der Goldpreis zeigt sich unvermindert stark und konsolidiert auf hohem Niveau den vorherigen Anstieg.
Real bleibt das fundamentale Umfeld schlecht und es steht eine weitere Bereinigung der Fehlallokationen bevor, die das Niedrigzinsumfeld in der Wirtschaft verursachte. Die Märkte stiegen bisher nicht etwa aufgrund guter Wirtschaftsaussichten seit März an, sondern weil das viele billige Geld die Währungen abwertet und US-Dollar sowie Euro an Kaufkraft verlieren werden, was in die Aktienkurse eingepreist wurde. Mit einer Abwertung der Währungen im Umfeld einer finanziellen Repression werden die Unternehmensgewinne schneller wachsen als die Löhne, die real fallen werden, was die Gewinnaussichten der Unternehmen in den nächsten Jahren verbessert und deren Verschuldung reduziert, was wiederum der nächste Kaufgrund ist bzw. sein wird.
Die US-Notenbank wird mit Vollgas weiter Geld drucken, solange bis die Arbeitslosenrate auf ein akzeptables Niveau gefallen sein wird. Die Shortseller und jene, die auf einen weiteren Einbruch oder gar einen nominalen Aktienbärenmarkt gewettet haben, stehen nun vor einem großen Problem, da die Fed genügend Feuerkraft besitzt, um alle Shorts zu grillen. Nach der V-förmigen Erholung am Aktienmarkt war die bisherige Korrektur nur gering und sollten die bis dato abseits stehenden professionellen Fondsmanager aufgrund einer nicht erfolgten weiteren Korrektur zum sehr späten Einstieg in den Markt gezwungen werden, dann könnte es einen weiteren Melt Up mit einem starken Überschießen der Allzeithochs geben.
Während sich nicht nur in Deutschland, sondern weltweit Menschen versammeln und sich das Leben nach den Shutdowns langsam normalisiert, blieb die dystopische Pandemie bisher aus. Auch widersprechen die Intensivbetten-Belegungsquoten in Krankenhäusern in Deutschland und den USA dem vermeintlichen Trend einer aufziehenden Welle an symptomatisch Erkrankten. Ungeachtet dessen wird seitens einiger Medien und Politiker weiterhin die Androhung eines zweiten Shutdowns aufrecht gehalten, was auf abnehmende Akzeptanz in der Bevölkerung trifft. Die Wiedereröffnung der Wirtschaft wird von den meisten Menschen unterstützt, weshalb wir einen zweiten Shutdown für unwahrscheinlich halten.