Durch den Krieg in der Ukraine war der Goldpreis schnell auf neues Allzeithoch bei 2.070 US-Dollar gesprungen, doch fiel der Preis in den letzten drei Monaten wieder zurück auf das Preisniveau vor Ausbruch des Krieges. An der Unterstützung bei 1.800 US-Dollar starteten die Goldbullen einen erneuten Angriff, wobei diese Gegenbewegung nun zum zweiten Mal am Widerstand bei 1.870 US-Dollar scheiterte. Die Wahrscheinlichkeit, dass sich die Preiserholung bis 1.900 US-Dollar fortsetzen wird, hat sich dadurch etwas verringert.
Trotz der historisch hohen Inflationsrate belasteten die steigenden Zinsen, der starke US-Dollar und der Einbruch am Aktienmarkt in den letzten Monaten die Edelmetallpreise. Das ist Ironie, da die US-Zinsen aufgrund der hohen Inflation steigen, was in einem Negativzinsumfeld grundsätzlich bullisch für den Goldpreis ist. Man darf jedoch nicht vergessen, dass der Goldpreis vor vier Jahren noch bei 1.250 US-Dollar handelte, womit sich die aktuelle Korrektur wieder relativiert und gerechtfertigt erscheint.
Dem Silberpreis gelang es bisher nicht die alte Unterstützung bei 22 US-Dollar zurückerobern, nachdem diese gebrochen wurde und es mit 20,50 US-Dollar auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren gefallen war. Der Silbermarkt leidet seit längerer Zeit unter einem Überangebot, dass durch die Rezession und eine somit geringere industrielle Nachfrage noch verschärft wird. Immerhin hatte der letzte Preisrückgang unter die wichtige Unterstützung bei 22 US-Dollar viele Spekulanten aus dem Markt geschüttelt, wie die CoT-Daten zeigen, was grundsätzlich ein Silberschweif am Horizont ist.
Da sich die Europäische Zentralbank weigert mit der US-Notenbank gleich zu ziehen und auch den Leitzins anzuheben und weil die europäischen Sanktionen der heimischen Wirtschaft schaden, liegt die Tendenz grundsätzlich weiter auf einem steigenden US-Dollar und einen fallenden Euro, weshalb man gerade als Europäer sein Vermögen in Sicherheit bringen sollte.
Platin und Rohöl waren die Gewinner der letzten Handelswoche
Im Vergleich zu dem Anstieg des Goldpreises haben die Goldminen in den letzten Jahren diese neuen Allzeithochs nicht nachvollzogen, und es scheint viel Aufholpotenzial zu geben in den nächsten Jahren. Solange die US-Notenbank ihre Zinsschritte fortsetzen kann, solange dürften sich Gold und die Minenaktien noch schwach bis lethargisch zeigen. Sobald der Standardaktienmarkt jedoch stärker einbricht und die Fed ihre Maßnahmen pausieren oder gar mit neuen QE-Programmen verkehren wird, ist die Stunde der Goldbullen wieder gekommen und Gold, Silber, sowie die Minenaktien werden ihren nächsten Hausseschub starten. Die US-Notenbank plant drei weitere Zinsschritte um jeweils 50 Basispunkte bis September, weshalb es die Edelmetallpreise schwer haben könnten in den nächsten drei Monaten. Andererseits kann sich die Lage sehr schnell ändern, weshalb man auf der Lauer sitzen sollte. Die aktuelle Korrektur bietet nicht nur Tradern tolle Chancen auf zusätzliche Gewinne, sondern auch Investoren die Möglichkeit noch einmal günstig zu kaufen, bevor es weiter nach oben geht. Die nächste Krise zieht bereits auf und selbst James Dimon, der CEO von JPMorgan, sagte letzte Woche, dass ein Hurrikan die US-Wirtschaft treffen werde und man sich auf diesen vorbereite. Auch Elon Musk macht sich große Sorgen um die Wirtschaftsentwicklung und will 10 % der Belegschaft von Tesla entlassen. Auch weitere bekannte Persönlichkeiten der aus der Wirtschaft zeigten sich zuletzt besorgt.
Die neuesten US-Arbeitsmarktdaten schlugen zwar die Erwartungen von 325 Tsd. mit 390 Tsd. neu geschaffener Stellen außerhalb der Landwirtschaft, doch zeigen diese die Vergangenheit und können keinen Blick auf die Zukunft geben. Im Gegenteil werden all jene Stellen, die erst durch die QE-Programme geschaffen wurden, schnell wieder verlorengehen in den kommenden Monaten und Jahren steigender Zinsen. Ein Aufschwung, der durch künstlich niedrige Zinsen erkauft wurde, hat kein stabiles Fundament und wird immer wieder in sich zusammenfallen. Die Saat der nächsten Rezession wurde durch die QE-Programme bereits gelegt, nur dass diese diesmal sehr viel schneller als in 2008 erblühen und die Weltwirtschaft in eine tiefe Rezession bei gleichzeitig weiter steigenden Zinsen abgleiten wird, auf die die Notenbanken wieder mit dem Drucken von neuem Geld aus dem Nichts reagieren dürften. Dies wird letztlich der Katalysator für weiter steigende Edelmetallpreise im Umfeld eines einbrechenden Dollars und Euros sein.
Die Erholung des Arbeitsmarktes ist durch die QE-Programme auf Sand gebaut
Rohölpreis wird hoch bleiben und wahrscheinlich weiter ansteigen
Der Rohölpreis stieg mittlerweile auf über 122 US-Dollar an und es zeigt sich aktuell immer noch ein Defizit in diesem Markt. Seit dem Vor-Corona Preisniveau hat sich der Preis verdoppelt und ein weiterer Preisanstieg in den nächsten Wochen scheint gut möglich zu sein. Damit dürften auch die Konsumgüterpreise weiterhin in den nächsten Monaten mit hohen Raten ansteigen.
Der Rohölpreis stieg auf den höchsten Stand seit 2008
Im Laufe der Lockdown-Krise fiel der Rohölpreis kurzzeitig auf 10 US-Dollar und erreichte zum Goldpreis einen historischen Tiefstand bei 0,25 Gramm Gold je Fass Rohöl. Mittlerweile stieg der Rohölpreis wieder auf den langfristigen Durchschnittspreis bei 2 Gramm je Fass an, womit Rohöl aktuell zum Gold fair bewertet ist.
Aktuell ist der Rohölpreis fair zum Goldpreis bewertet
Die Terminmarktdaten der letzten Monate zeigen, dass der Preisanstieg nicht durch eine Spekulation am Terminmarkt getrieben wurde, sondern vielmehr durch ein unvermindert bestehendes Defizit am Rohölmarkt. Die Nachfrage ist höher als aktuell das Angebot, was sich durch den Krieg in der Ukraine nur noch verschärft hat. Gleichzeitig ist der Terminmarkt relativ überverkauft im Vergleich zu den letzten drei Jahren, was auf weiteres Anstiegspotenzial durch Spekulation schließen lässt.
Die CoT-Daten zeigen ein unvermindert hohes Defizit am Rohölmarkt, weshalb der Preis weiter ansteigen könnte
Rohöl wird zur Herstellung und zum Transport aller Produkte benötigt, weshalb die hohen Steigerungsraten der Konsumentenpreisindizes noch einige Monate bleiben dürften. Gerade in Europa darf man sich aufgrund des schwachen Euros keine Hoffnungen machen, dass der Benzinpreis mittel- bis langfristig wieder fallen wird. Im Gegenteil sind weitere Preisanstiege in diesem und in den nächsten Jahren sehr wahrscheinlich. Berechnet man den Rohölpreis in Gramm Gold, so zeigt sich, dass der reale Rohölpreis heute noch genauso günstig ist wie zur Jahrtausendwende, als dieser bei 20 US-Dollar lag. Nur in der Schwachwährung Euro ist der Rohölpreis seit damals rasant angestiegen, da der Euro durch das unablässige Drucken von Geld aus dem Nichts an Kaufkraft verloren hat. Dies gilt auch für den US-Dollar, der durch nichts gedeckt ist und dessen Geldmenge ebenso ausgeweitet wurde. Mit Gold können Sie Vermögen aufbauen und vor der Enteignung durch die Inflationssteuer schützen, sodass Sie sich auch in der Rente noch die bis dahin weiter gestiegenen Benzinpreise leicht leisten können, sowie alle anderen nötigen Güter des täglichen Bedarfs.