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Die EZB wird die Inflation nicht bekämpfen – Gold wird weiter steigen!

Nach der hawkischen Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell zum Zinsentscheid des Offenmarktausschusses in der Vorwoche, die den Goldpreis nach unten hämmerte, bließ die Chefin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, am Donnerstag in das gleiche Horn. Der Zinsentscheid der EZB brachte auf den ersten Blick keine Änderungen, doch in Ihrer Rede machte sie dann doch einige längst überfällige Geständnisse, auf die der Goldpreis ebenso mit Abschlägen reagierte.

So konstatierte sie, dass „die Risiken für die Inflationsaussichten nach oben gerichtet sind“, während man bisher beschwichtigte und die hohen Teuerungsraten als nur „vorübergehend“ verkaufte. Sie fügte hinzu, dass der Vorstand angesichts der hohen Inflationszahlen „einhellig besorgt“ sei. Lagarde stellte zudem fest, dass sich die Inflation dem „Ziel der EZB annähert“, fügte aber hinzu, dass man die Zinsen erst dann anheben wird, wenn die Nettoanleihenkäufe beendet sind. Während sie im Dezember noch sagte, dass Zinserhöhungen in 2022 „sehr unwahrscheinlich“ wären, wiederholte sie diese Aussage diesmal jedoch nicht.

Die EZB erwartet also weiterhin steigende Preise und tastet sich an Zinserhöhungen und einem Ende der Anleihenkäufe heran. Druckt man kein Geld mehr, das die Kaufkraft des Euros entwertet, fehlt der Grund, Gold als Absicherung gegen Inflation im Depot zu halten. Deshalb verkaufen kurzfristig agierende Spekulanten reflexartig erst einmal Gold und potenzielle Investoren fallen weg, was den Preis kurzzeitig unter Druck bringt.

Angesichts des historisch starken Anstiegs der europäischen Konsumentenpreise im Januar von 5,1 %, sind Zinsanhebungen längst überfällig. Sobald die EZB ihre Anleihenkäufe beendet, wird der Markt diesen Inflationsausgleich anstreben und die Anleihenmärkte ihre Talfahrt fortsetzen, bis ein faires Marktniveau erreicht wurde oder die EZB erneut als Käufer aufs Parkett tritt. Insbesondere aufgrund der hochverschuldeten südeuropäischen Staaten, wird die Europäische Zentralbank den Zinsanstieg nicht dem Markt überlassen, da dies schnell zu einer neuen Belastungsprobe für die Europäische Union werden könnte.

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Die Preise in der Europäischen Union stiegen im Januar um 5,1 %. Dennoch stieg der Dollar, nachdem Lagarde eine Zinsanhebung in 2022 nicht mehr ausgeschlossen hatte

Stattdessen werden die Notenbanker früh mit neuen Anleihenkäufen und somit dem Drucken von Geld eingreifen müssen, um einen zu schnellen Anstieg der Zinsen zu verhindern. Sobald es die EZB nur wagt, dies anzudeuten, wird die Nachfrage nach Gold als Schutz vor weiterer Inflation explodieren und der Preis stark ansteigen.

Kurzfristig müssen wir also mit einer fortgesetzt trendlosen Phase und im schlimmsten Fall mit kurzen Rücksetzern am Goldmarkt rechnen. Da jedoch bereits klar ist, dass sich die Notenbanken in eine Ecke manövriert haben, werden sie eher früher als später wieder die Druckerpressen anwerfen, weshalb diese letzten Kursrückgänge Kaufchancen darstellen. Dabei scheint das Korrekturpotenzial begrenzt zu sein, wobei aktuell auch die Katalysatoren für Preisanstiege fehlen. Ein militärischer Konflikt in der Ukraine wäre jedoch ein schwarzer Schwan, der die Lage von heute auf morgen ändern und den nächsten Aufwärtsimpuls des Goldpreises initiieren könnte.

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Die Volatilität am Goldmarkt nimmt ab – ein Ausbruch nach oben oder unten könnte bevorstehen

Gute Arbeitsmarktdaten zum Wochenschluss belasten Goldpreis

Der ADP-Arbeitsmarktbericht für den Januar war am Freitag überraschend schlecht ausgefallen mit einem Verlust von 301 Tsd. Stellen, anstatt des erwarteten Anstiegs um 200 Tausend. Entsprechend niedrig lag der Marktkonsens für den monatlichen Arbeitsmarktbericht der US-Regierung bei 150 Tausend. Doch wie so oft waren die ADP-Zahlen kein guter Indikator, denn am Freitagnachmittag überraschte das amerikanische Arbeitsamt mit 467 Tsd. neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft im Januar den Markt. Dieser Anstieg dürfte jedoch primär auf eine saisonale Anpassung der Statistik zurückzuführen sein. Darüber hinaus wurden auch die Zahlen der beiden Vormonate nach oben revidiert. Im Dezember wurden demnach anstatt 199 Tsd. nun 510 Tsd. und im November anstatt 249 Tsd. sogar 647 Tsd. neue Stellen geschaffen.

Die Löhne stiegen zum Vormonat um 0,7 % zum Vormonat (+5,7 % YOY), wobei lediglich ein Anstieg um 0,5 % erwartet wurde. Die Renditen der zehnjährigen Staatsanleihen stiegen auf 1,92 %, die der Zweijährigen auf 1,3 % und damit dürfte die Zinsanhebung im März sicher sein, wobei manch einer bereits mit einer überraschenden Anhebung von 50 Basispunkte rechnet. Sollte die US-Notenbank tatsächlich so vorgehen, würde dies kurzfristig noch einmal einen Schlag auf den Goldpreis bringen im März zur nächsten Notenbanksitzung.

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Überraschend gute Arbeitsmarktdaten haben die Wahrscheinlichkeit weiterer Zinsanhebungen erhöht

Insgesamt ist die Reaktion des Marktes auf die vermeintlich restriktive Geldpolitik mit einem Verkauf von Gold völlig irrational. Die Geldmenge, die in den letzten beiden Jahren ins System gespült wurde, hatte erst einen relativ kleinen Einfluss auf die Konsumentenpreise. Bis das Geld über höhere Energie- und Rohstoffpreise letztlich auch in den Konsumentenpreisen ankommen wird, können weitere zwei bis drei Jahre vergehen. Eine Anhebung der Leitzinsen wird an dieser Abwertung der Kaufkraft des Euros nichts verändern. Aktuell bringen die zehnjährigen Bundesanleihen einen jährlichen Verlust von 5,5 % und selbst eine Anhebung der Leitzinsen auf ein marktübliches Niveau von 10 % würde an der kommenden Abwertung des Euros nichts ändern.

Der Bluff der Inflationsbekämpfung

Es ist zwar richtig, dass steigende Zinsen in einem freien Markt die Neuaufnahme von Schulden begrenzt, doch es ist ein weitverbreitetes Missverständnis, dass die Notenbank mit einer Anhebung der Leitzinsen das Inflationspotenzial bekämpfen könne, das sie durch das Drucken von Geld zuvor geschaffen hat. Es ist geschickte mediale Propaganda und die ständige Wiederholung dieser Falschaussage, wonach die EZB die Zinsen anheben würde, um die Inflation zu bekämpfen. In Wahrheit ist es genau umgekehrt. Da sie die Inflation durch das Drucken von Geld aus dem Nichts erzeugt hat, fordert der Markt nun einen Inflationsausgleich und die Notenbank muss letztlich dieser Forderung nachgeben und die Zinsen anheben. 

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10-jährige Bundesanleihen erzielen aktuell einen inflationsbereinigten Verlust von 5,5 % pro Jahr

 

Der einzig mögliche Weg, um den weiteren Anstieg der Konsumentenpreise zu bekämpfen oder rückgängig zu machen, wäre die Extraktion der Liquidität, die die EZB in den letzten beiden Jahren in das System gepumpt hat. Sie hatte ihre Bilanzsumme auf 9,6 Billionen Euro verdoppelt, während die Schulden weltweit angestiegen sind. Die US-Staatsschulden haben letzte Woche erstmals die Schallmauer von 30 Billionen US-Dollar überschritten! Die zehn Jahre nach der Immobilien- und Kreditkrise von 2008 haben gezeigt, dass weder die Fed, noch die EZB jemals nennenswert die Liquidität, die sie aus dem Nichts geschaffen und in das Geldsystem pumpte, wieder entzogen hatte.

Daher liegen die Investoren, die aktuell Gold verkaufen, weil sie glauben, der Preis könne nicht weiter steigen, völlig falsch. Im Gegenteil werden die Konsumentenpreise weiter steigen und mit ihnen die Zinsen, während die Realwirtschaft in eine Rezession abgleiten wird, worauf die Notenbanken früher oder später wieder mit dem Drucken von Geld reagieren müssen. Die real negativen Zinsen werden den Haltern von Staatsanleihen große reale Verluste bringen und die Aktienmärkte immer weiter unter Druck. Die westlichen Volkswirtschaften sind in der Stagflation gefangen, die uns bis zum Ende der Dekade begleiten wird. Nutzen Sie daher jeden Rücksetzer, um Ihre Goldbestände weiter aufzubauen!