Der Goldpreis kam am Montagmorgen an der Marke von 1.900 US-Dollar unter Druck, nachdem der französische Präsident Macron die Vermittlung eines Gipfeltreffens zwischen Biden und Putin vorschlug. Putin hat bereits zugesagt und man will bereits in den frühen Morgenstunden in Kontakt treten, wodurch eine Eskalation der angespannten Lage in der Ukraine verhindert werden soll. In der vergangenen Handelswoche hatten die Sorgen vor einem militärischen Konflikt den Goldpreis bis an den Widerstand bei 1.900 US-Dollar getrieben.
Obwohl dem Goldpreis der Bruch eines letzten Abwärtstrends gelang und in den letzten beiden Wochen über 100 US-Dollar ansteigen konnte, gelang es dem Silberpreis bisher nicht auch seinen Abwärtstrend bei 24 US-Dollar zu überwinden. Zeigt sich der Goldpreis jedoch weiterhin stark, so könnte Silber dieser Sprung noch gelingen, was einem schnellen Anstieg auf 28 US-Dollar ermöglichen könnte. Auch Platin konnte einen mittelfristigen Abwärtstrend überwinden und infolgedessen auf 1.100 US-Dollar ansteigen, während Palladium noch immer in einer engen Spanne zwischen 2.200 US-Dollar und 2.400 US-Dollar handelt. Der HUI-Goldminenindex sprang mit einem Hebel zum Goldpreis um 6,5 % zur Vorwoche nach oben. Kann der Goldpreis weiter deutlich über 1.900 US-Dollar ansteigen, so dürften die Goldminen einen neuen impulsiven Anstieg vollziehen. Scheitert der Goldpreis hingegen an diesem Widerstand, da sich Biden und Putin verständigen können, so dürften die Zinsanhebungen in den USA wieder der kurzfristig preisbestimmende Faktor werden.
Der Goldpreis konnte seinen Abwärtstrend überwinden
Die Aktienmärkte setzten in der vergangenen Handelswoche ihre Talfahrt fort, da Investoren beginnen mehr Zinsanhebungen einzupreisen. Man erwartet nun sieben oder mehr Zinsanhebungen in diesem Jahr, weshalb erste Stimmen vor einer neuen Rezession laut werden.
Selbst eine Anhebung des Leitzinses auf 2 % in diesem Jahr wäre angesichts einer offiziellen Inflationsrate von 7,5 % lächerlich gering, da der Realzins noch immer -5,5 % betragen würden, was eine ultralockere Geldpolitik ist. Eine Anhebung auf 11,5 % wäre angemessen und selbst das würde nicht viel an der weiteren Abwertung des Dollars ändern, da eine Zinsanhebung dem Markt nicht die Liquidität entzieht, die die Fed in den letzten beiden Jahren geschaffen hat. Die reale Inflationsrate in den USA liegt bei über 15 % was selbst Zinsen von 20 % rechtfertigen würden, ebenso wie in den siebziger Jahren.
Folgender Chart zeigt in der roten Linie die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen, während die schwarze Linie die offizielle Inflationsrate und die blaue Linie die wahre Teuerung nach der alten Berechnungsmethode von 1980 zeigt. Der Chart zeigt, dass in einem freien Markt die Zinsen grundsätzlich immer deutlich über der Inflationsrate liegen sollten, da Investoren einen Inflationsausgleich und eine reale Rendite wünschen. Anfang der neunziger Jahre änderte sich dies, nachdem man den Gold-Devisen-Standard aufgelöst hatte und man die Zinsen durch die ständige Ausweitung der Schulden künstlich drücken konnte. Weiterhin hatte man ab Anfang der achtziger Jahre die Berechnungsmethode der Inflationsrate sukzessive verändert, sodass diese seither chronisch zu niedrig ausgewiesen wird.
Würde die EZB den Markt nicht manipulieren, so würden die Zinsen wahrscheinlich auf über 20 % ansteigen
Angesichts der hohen Inflationsrate fordert der Markt höhere Zinsen und sobald die Notenbanken ihre Anleihenkäufe beenden, wird sich der Zinsanstieg schnell fortsetzen. Mit den steigenden Zinsen und dem Ende des Kreditzyklus befindet sich die Weltwirtschaft jedoch auch am Ende eines Aufschwungs und am Beginn einer historisch einmaligen Rezession.
Die Märkte ahnen langsam, dass die Weltwirtschaft aufgrund der künstlich niedrigen Zinsen heillos überschuldet ist und selbst ein geringer Zinsanstieg dieses planwirtschaftliche Kartenhaus zum Einsturz bringen wird, weshalb man das vermeintlich aggressive Vorgehen der Fed fürchtet und der Aktienmarkt unter Druck kommt. Die Nachfrage nach Gütern und Dienstleistungen in Teilen der Wirtschaft wird zurückgehen und unrentable Fehlallokationen vom Markt verschwinden, was den Preisauftrieb vorübergehend abbremsen wird. Der Ausfall von Krediten hätte sicherlich einen deflationären Effekt, doch wird die Fed wieder erneut mit dem Drucken von Geld reagieren, da man längst klar gemacht hat, dass der Reset inflationär erfolgen wird.
Die Regierung und Notenbanken werden letztlich auf eine neue Rezession wieder mit dem Drucken von Geld reagieren, was die Stagflation nur noch verschlimmern wird. Während in Rezessionen normalerweise die Geldmenge schrumpft und die Preise sinken, wird diese Rezession aufgrund der Inflation der Geldmenge durch die Notenbanken mit steigenden Preisen einhergehen, was man als Stagflation bezeichnet. Mit planwirtschaftlichen Eingriffen in den Markt konnte man Rezessionen in die Zukunft verschieben, doch hatte dies seinen Preis. Es entstanden über die letzten vier Jahrzehnte
gigantische globale Fehlallokationen, die nicht nachhaltig sind und nun in einem katastrophalen Zusammenbruch des staatlichen Finanz- und Wirtschaftssystems zu enden drohen, sobald die Zinsen auf ein marktübliches Niveau ansteigen.
Wir stehen vor einer großen Krise, gegen die die Corona-Lockdowns, die Finanzkrise von 2008 oder das Platzen der Dotcom-Blase klein aussehen werden. Es handelt sich dabei nicht nur um eine Finanzkrise, sondern auch eine Währungs- und Schuldenkrise, die unvergleichbare Schäden nach sich ziehen wird. Die Politiker, die diese Krise durch ihre planwirtschaftlichen Eingriffe erzeugt haben, werden Sündenböcke erzeugen und allem und jedem die Schuld geben, nur nicht sich selbst. Sie werden versuchen in der Krise als Retter aufzutreten, um ihre Macht und ihren Einfluss zu behalten und weiter auszuweiten, wobei man die Schuld der Freiheit und dem freien Markt in die Schuhe schieben wird.
Aus dieser Warte gesehen, kommt der Ukraine-Konflikt, ebenso wie Corona, den Herrschenden gerade recht, was das ständige Zündeln und mediale Aufstacheln erklärt. Inflationsinduziert steigende Rohölpreise könnte man beispielsweise gut einem militärischen Konflikt anlasten.
Die amerikanischen Produzentenpreise (PPI) stiegen in der letzten Woche zum Vormonat um 1 % an, was doppelt so hoch war wie die Markterwartung. Im Vergleich zum Vorjahr stieg der PPI um 9,7%, was zeigt, dass die hohen Teuerungsraten uns das ganze Jahr 2022 begleiten werden und nicht nur ein vorübergehendes Phänomen waren. Die Unternehmen hatten die Preisanstiege teilweise aufgefangen, um wettbewerbsfähig zu bleiben, da sie den Worten der Politiker glaubten, wonach der Inflationsschub nur temporär sein sollte.
Doch längst haben die Geldpolitiker zugegeben, dass sie falsch lagen und die Preissteigerungen nicht nur bleiben werden, sondern auch deren Tempo konstant hoch bleiben wird. Die Schmerzgrenze der Unternehmer wurde erreicht und sie müssen letztlich die Preisanstiege weitergeben. Auf einen dauerhaften Anstieg der Produzentenpreise folgt also mit einer gewissen Zeitverzögerung ein Anstieg der Konsumentenpreise, für die letztlich wir alle an der Supermarktkasse zahlen müssen.
Die hohen Inflationszahlen setzen die US-Notenbank unter Zugzwang und teilweise lag die Wahrscheinlichkeit einer Zinsanhebung um 50 Basispunkte beim Zinsentscheid im März bei über 50 % in der letzten Handelswoche. Nach den Fed Funds Futures sank diese mittlerweile wieder auf unter 20 %, doch die Aktienmärkte reagieren mit Sorge auf die steigenden Zinsen. Der S&P 500 verlor seit seinem Hoch bereits fast 10 % und die Technologiebörse NASDAQ büßte bereits 16 % ein.
Die steigenden Zinsen lasten schwer auf dem Aktienmarkt, der dabei ist in einen Bärenmarkt zu kippen
Bereits vor über einem Jahr schrieb ich über die große Zinswende und ihre Auswirkung auf den Aktienmarkt, der real in eine Baisse übergehen sollte. Dieses Szenario trifft nun ein und viele Anleger am Standardaktienmarkt wurden bereits auf dem falschen Fuß erwischt und erlitten teilweise starke Verluste. Ich prognostizierte auch, dass der Goldpreis in einer Stagflation steigen und das Dow-Gold-Ratio wieder fallen würde über die nächsten Jahre hinweg. Investoren beginnen langsam die Auswirkungen steigender Zinsen auf die Unternehmensgewinne zu verstehen, was nun langsam eingepreist wird. Das Dow-Gold-Ratio fiel in den letzten Wochen von 20 auf 18 und wird in den nächsten Jahren weiter fallen. Das reale Hoch des Aktienmarktes hat seinen Zenit längst gesehen und mit den steigenden Zinsen werden die Aktien real weiter unter Druck kommen in den nächsten Jahren. Edelmetalle und Minenaktien werden hingegen die großen Gewinner in einem Jahrzehnt der Stagflation sein, weshalb wir Ihnen empfehlen, weiterhin in Edelmetalle und Minenaktien zu investieren.