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Gold mit Kaufsignal über 1.800 US-Dollar – Vorübergehende Hyperinflation?

In der vergangenen Handelswoche stieg der Goldpreis über seinen wichtigen Widerstand bei 1.800 US-Dollar und 1.500 Euro an, während der US-Dollar aufgrund politischer Äußerungen sowie enttäuschender Arbeitsmarktdaten aus den USA in die Knie ging und die Zinsen für Staatsanleihen sanken. Gold erreichte am Freitag, den 07.05.2021, im Hoch 1.843 US-Dollar und der Silberpreis sprang allein seit Donnerstag um 4,5 % auf 27,78 US-Dollar, womit der nächste signifikante Widerstand bei 28 US-Dollar bereits erreicht wurde.

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Der Goldpreis ist ausgebrochen und Kupfer stieg auf ein neues Allzeithoch

Silber zeigte zu Wochenbeginn Stärke, nachdem die Reddit-Gruppe „Wall Street Silver“ zu Käufen aufrief, um einen erneuten Short Squeeze zu forcieren. Mit ihrer ersten Kaufpanik konnten sie den Markt kurzzeitig stark beeinflussen, doch diesmal war deren Einfluss deutlich geringer, sodass die Gewinne von Montag am Dienstag und Mittwoch bereits wieder vernichtet wurden. Front Runner dürften sich diesmal im Voraus positioniert haben, da die Aktion frühzeitig kommuniziert wurde. Der letzte Report des Silver Instituts zeigte, dass die Minenproduktion noch hoch ist und da auch die COMEX-Lager voll sind, dürfte ein Short Squeeze am Silbermarkt erst einmal unwahrscheinlich bleiben.

Dennoch ist Wall Street Silver ein Phänomen, das zeigt, wie stark die Investmentnachfrage bereits ist und wo die Reise hingehen könnte. So haben sich die Bestände der Silber-ETFs, angesichts der massiven Inflation, im letzten Jahr verdreifacht, was auch der primäre Preistreiber war.

Vergangene Woche reagierten die Finanzmärkte verstört auf die Aussagen von US-Finanzministerin Janet Yellen beim „The Atlantic – Future Economy Summit“, worauf die Aktienmärkte deutlich nachgaben.

"Es kann sein, dass die Zinsen ein wenig steigen müssen, um sicherzustellen, dass unsere Wirtschaft nicht überhitzt. Wir haben viel zu lange die langfristigen Probleme in unserer Wirtschaft faulen lassen."

Die Geldschwemme der QE- und Konjunkturprogramme hatte die Aktienmärkte inmitten einer Rezession weit über ihre Allzeithochs hinausgetragen. So stieg der breite US-Aktienindex S&P 500 seit dem Crashtief um 92 % und seit Anfang 2020 um 31 % an. Dies Technologiebörse Nasdaq kann seit Anfang letzten Jahres ein Plus von 44 % verbuchen. Diese inflationsinduzierte Scheinblüte an den Aktienmärkten könnte schnell wieder verblühen, sollten die Zinsen inflationsinduziert ansteigen. Ein Zinsanstieg würde vielen Unternehmen, die durch die Lockdowns zusätzlich geschwächt wurden, den Todesstoß versetzen, was die Rezession wieder ans Tageslicht bringen und einen deflationären Effekt haben würde. 

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Der S&P 500 erreichte ein neues Allzeithoch dank des Geldschwemme 

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Rechnet man die Inflation heraus, notiert der S&P 500 weit unter seinem Allzeithoch

Nebenbei – ein Einbruch der Aktien- und der Anleihenmärkte in einem stagflationären Umfeld wäre der Katalysator einer neuen Goldrallye und würde zu einer Flucht in Edelmetalle und inflationsgeschützte Anlageklassen führen, wie wir sie seit den siebziger Jahren nicht mehr gesehen haben, als der Goldpreis um mehr als das Zwanzigfache binnen zehn Jahren anstieg.

Es verwundert daher nicht, dass Yellen ihre Äußerungen Stunden später wieder zurücknahm und behauptete, Inflation wäre kein Problem, sowie darauf bestand, sie würde weder Zinserhöhungen vorschlagen noch vorhersagen.

Yellens Kehrtwende offenbart wie fragil das System und die Wirtschaftserholung ist und wie angespannt die Notenbanker sind. Die Federal Reserve kann nichts gegen die selbst verursachte Inflation tun, außer zu lügen, die Situation schön zu reden, die offiziellen Konsumentenpreisdaten zu schönen und den Zinsanstieg zu managen, sodass die Schuldenprobleme über viele Jahre hinweg durch Inflation und nicht über einen deflationären Crash gelöst werden. Dass über die Weginflationierung von Schulden die Ersparnisse der Bürger vernichtet werden, ist in Wahrheit das Ziel der Maßnahmen.

Ein weiteres Beispiel dieser Lügen ist Yellens Behauptung, die US-Wirtschaft benötige Investitionen, um wettbewerbsfähig und produktiv zu sein. Indem man zwei Billionen US-Dollar über ein Konjunkturprogramm unproduktiv umverteilt, schafft man kein Wirtschaftswachstum, denn würde die Regierung das Geld nicht ausgeben, so würden es die Bürger verkonsumieren und somit sinnvolle Arbeitsplätze schaffen. Die Regierung verteilt das Geld an regierungsnahe Kreise und zur Finanzierung politischer Ziele um, zwackt sich einen großen Teil für das unproduktive Bürokratiemonster ab und erzählt den Menschen, dass ohne die „Hilfen des Staates“ keine Wirtschaftserholung möglich wäre. Die Wahrheit ist jedoch diametral gegensätzlich, denn es ist der freie Markt der Wohlstand, Arbeit und Fortschritt schafft, während Regierungen diese Wirtschaftserholung über direkte Besteuerung sowie die Inflationssteuer unablässig torpedieren. Dadurch wächst eine Wirtschaft langsamer, nicht mehr oder schrumpft real gar, wenn der Staat einen zu großen Teil der Wirtschaftsleistung abschöpft.

Nebenbei erwähnt, in keinem der 37 OECD-Staaten, zu denen die meisten europäischen und nordamerikanischen Länder gehören, sind die Einkommenssteuer und Sozialabgaben höher als in Deutschland, wie die neueste Studie der OECD kürzlich ergab. Die Inflationssteuer ist dabei noch nicht mitgerechnet, die über die Jahre hinweg Ersparnisse heimlich und hinterrücks entwertet. Dieses wirtschaftsfeindliche Umfeld führt zur Abwanderung der Spitzenkräfte und neuer Technologien, da in Deutschland gegründete Startups bei den hier herrschenden Steuern im Vergleich zu ausländischen Startups kaum Chancen haben. Innovation und Forschung werden gehemmt, während die alten Industrien zunehmend ausbluten und den Anschluss verlieren.

Es gibt ein Inflationsproblem, seitdem die Notenbanken anfingen Billionen von US-Dollar oder Euro aus dem Nichts zu drucken, um Staatsausgaben in Billionenhöhe zu monetarisieren und so das Kreditgeldsystem zu rekapitalisieren. Wir beginnen, die Auswirkungen dieser Inflation auf die Preise zu sehen, wie die Preisexplosion von Kupfer, Stahl, Bauholz, Mais oder auch Sojabohnen zeigen. Der Kupferpreis war vergangene Woche inmitten einer Rezession mit über 10.350 US-Dollar je Tonne auf ein Allzeithoch angestiegen, während dieser in den vergangenen Rezessionen immer einbrach. Dies ist alles der Geldschwemme sowie der politischen Umlenkung von Kapitalströmen im Sinne des Green New Deal bzw. der Elektrifizierung der Automobilindustrie zu verdanken.

Die Bank of America sprach zuletzt sogar von einer „vorübergehenden Hyperinflation“ und glaubt, dass der Preisanstieg nicht nur zu vorübergehend höheren Preisen führen, sondern diese dauerhaft hoch bleiben werden bis das neu gedruckte Geld ein höheres Preisniveau widerspiegelt. Doch ist das Ganze zu kurz gedacht, denn wie ich in den letzten Jahren bereits ausgeführt habe, befinden sich die Notenbanken in einer Interventionsspirale, aus der sie nicht mehr entkommen können. Das Ausbremsen des Zinsanstiegs wird weiteres Drucken von Geld erfordern, was den Abwertungsdruck auf die Fiat-Währungen erhöhen und zu weiteren Zins- und Konsumentenpreisanstiegen führen wird. Auch in den siebziger Jahren sahen die Notenbanker nur vorübergehend steigende Zinsen, worauf letztlich die Preise im zweistelligen Preis jedes Jahr anstiegen und der Goldpreis in dieser Zeit explodierte. Damals wie heute reden Politiker und Notenbanker die Situation schön, denn sonst würde ihnen das Schuldenkartenhaus um die Ohren fliegen.

Am Freitag gab es noch einmal einen Schub für die Edelmetalle, nachdem die US-Arbeitsmarktdaten viel schlechter ausfielen und die Vormonatsdaten nach unten revidiert wurden. Mit 266 Tsd. neuer Stellen wurde die Prognose von durchschnittlich 893.000 bis 1,1 Millionen neuer Stellen weit verfehlt. Die Vormonatsdaten wurden von 916 Tsd. neuer Stellen auf 770 Tsd. nach unten revidiert. Die US-Arbeitslosenquote steig auf 6,1 %, während sie noch im Vormonat bei 6 % lag. Die Wirtschaft läuft nicht so rund, wie man vermutet hat, was die Aktienmärkte in dieser verkehrten Welt steigen ließ. Schlechte Arbeitsmarktdaten verringern die Wahrscheinlichkeit auf ein baldiges Tapering oder steigende Zinsen, was Inflation bedeutet und mit einem Kursfeuerwerk an der Börse belohnt wurde. Letztlich bedeutet das jedoch, dass die Aktienkurse nur wegen der Geldentwertung ansteigen und so sprangen der Gold- und der Silberpreis nach Veröffentlichung der Daten steil nach oben. Es wird für immer mehr Investoren klar, dass wir vor einer Dekade der Stagflation stehen, wie ich sie in den letzten Jahren als einsamer Rufer bereits angekündigt hatte. Die Edelmetalle und die Minenaktien befinden sich daher immer noch am Anfang einer übergeordneten Hausse und werden die Aktienmärkte in den nächsten Jahren outperformen, weshalb wir weiterhin empfehlen in Gold und Silber zu investieren.