Der Goldpreis handelt seit einer Woche unverändert in einer engen Handelsspanne zwischen 1.870 US-Dollar und 1.890 US-Dollar. Auch der Silberpreis ist unverändert zur Vorwoche und klebt förmlich unterhalb des Widerstands bei 28 US-Dollar. Entweder können beide Edelmetalle über diese Widerstände ansteigen oder es kommt zur temporären Preiskorrektur über einige Wochen hinweg, bevor sich genügend Kaufdruck aufbauen kann, sodass die Bullen die Bären überwältigen können. Nach einem Sprint von über 200 US-Dollar binnen zwei Monate, wäre eine Korrektur des Anstiegs durchaus gesund und würde im Trading neue Chancen eröffnen.
Auch die Gold- und Silberminen konnten im letzten Monat deutlich ansteigen. Der HUI-Goldminenindex konnte um 30 % zulegen und wieder auf 330 Punkte ansteigen. Obwohl der Goldpreis aktuell fast doppelt so hoch ist wie 2010/2011, liegt der HUI-Goldminenindex noch immer fast 50 % unter seinem damaligen Hoch. Die Minen hatten in den letzten Jahren Kosten gedrückt, weshalb angesichts der aktuell hohen Edelmetallpreise viel Kursfantasie vorhanden ist.
Platin und Palladium zeigten sich mit Preisrückgängen nach Trendbrüchen vergangene Woche schwach. Insbesondere bei Platin ist noch weiteres Korrekturpotenzial vorhanden, wogegen bei Palladium jeder Rücksetzer eine Kaufchance zu sein scheint, nachdem sich über Wochen relative Stärke und ein physisches Defizit gezeigt hatten.
Gold, Silber sowie Gold- und Silberminen konnten in den letzten beiden Monaten deutlich zulegen
Das Bundesverfassungsgericht hatte vergangene Woche erneute Klagen gegen den Kauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank abgewiesen. Damit ist klar, dass die Staatsfinanzierung über die Druckerpresse der Notenbanken weitergehen wird. Das bedeutet, dass man die utopischen zentralistischen Ziele der EU mit einer neuen Inflationssteuer finanzieren wird, die alle Bürger über die Entwertung ihrer Ersparnisse sowie in Euro lautende Ansprüche bezahlen müssen. Wie in jeder anderen Bananenrepublik, zu der man die EU und Deutschland nun zählen darf, wird das Drucken von Geld zur Finanzierung von Staatsausgaben das gleiche fatale Ergebnis bringen – eine Zerstörung von Wirtschaft, Wachstum und Wohlstand in der alle Bürger verlieren werden.
Angesichts der massiven Inflation der Geldmenge in den USA und Europa wird der Anleihenmarkt künftig einen Ausgleich für die steigenden Preise einfordern und die langfristigen Zinsen weiter ansteigen. Die große Trendwende am Zinsmarkt hat begonnen und es ist nur eine Frage der Zeit bis die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen wieder über 2 % ansteigen wird. Bleibt die Inflation in den nächsten Monaten hoch, so werden Investoren zunehmend in Panik geraten und dem Anleihenmarkt den Rücken kehren. Aus dem Teufelskreis, in dem sich die Notenbank befinden, gibt es kein Entkommen mehr. Je mehr Investoren aus dem Anleihenmarkt flüchten, desto mehr Anleihen werden die Notenbanken aufkaufen müssen, um den Anstieg der Zinsen etwas zu glätten.
Die steigenden Zinsen werden Gift für die hochverschuldeten Unternehmen sein und die Realwirtschaft wieder tief in die Rezession abrutschen. Diesmal werden die Notenbanken jedoch die Kreditausfälle durch das Drucken neuen Geldes überkompensieren und so eine Stagflation herbeiführen, die für den einfachen Arbeiter das schlimmste aller denkbaren Szenarien ist. Zu der hohen Arbeitslosigkeit in der Rezession werden die Preise steigen und so das verfügbare Einkommen weiter reduzieren. Wer sein Vermögen nicht gegen diesen Inflationsraubzug der Regierungen schützt, der wird in den kommenden Jahren der Stagflation womöglich alles an den Staat verlieren. Gold und Silber sind in der Stagflation die besten Fluchthäfen, doch werden die Regierungen nichts unversucht lassen, um so viel Eigentum der Bürger zu enteignen. Es bleibt spannend mit welchen künstlichen Krisen künftig geschaffen werden, um die Alleinschuld des Staates und des Sozialismus an dem Zusammenbruch einen anderen Sündenbock aufzudrücken. Die Goldhausse steht erst an ihrem Anfang und wird mit steigenden Zinsen in den nächsten Jahren erst richtig an Fahrt gewinnen. Unsere Empfehlung bleibt weiterhin einen guten Teil des Vermögens in Edelmetalle zu investieren.
Crash am Kryptomarkt
Am Mittwoch crashten Krypto-Tokens und -Währungen, wobei der Bitcoin 52 % und einige Altcoins bis zu 75 % unter ihrem Allzeithoch von Anfang Mai gehandelt wurden. Auch Ethereum verbuchte einen Verlust von 40 % binnen 24 Stunden. Die Marktkapitalisierung des Gesamtmarktes implodierte dabei um eine Billionen US-Dollar auf 1,4 Billionen US-Dollar.
Quelle: Zerohedge
Trotz einer extrem positiven Berichterstattung in allen Finanzmedien, scheiterte der Bitcoin Mitte April am Widerstand bei 62.000 US-Dollar, nachdem das Momentum bereits stark abgenommen hatte. Dies war ein deutliches Warnzeichen. Infolgedessen bildete sich eine technische Schulter-Kopf-Schulter Formation aus. Da sehr viele Spekulanten auf Kredit jeden Kursrücksetzer gekauft hatten, war der Markt reif für einen Crash. Die Nackenlinie verlief bei 49.000 US-Dollar und als der Bitcoin bei 50.000 US-Dollar kurz davor war ein tieferes Tief auszubilden, nachdem bereits ein tieferes Hoch ausgebildet wurde, war die Gefahr eines Einbruchs auf 30.000 US-Dollar sehr hoch. Auch viele Altcoins hatten Verkaufssignale ausgebildet und waren technisch stark angeschlagen. Dies war das Rezept für einen perfekten Sturm.
Der Einbruch des Bitcoins auf 29.560 US-Dollar war größtenteils eine logische Folge des irrationalen Überschwangs. Viele unerfahrene Investoren ohne Handelserfahrung und Risikomanagement, die im letzten Jahr jeden Dip für Käufe genutzt hatten, zahlten oftmals mit einem Totalverlust ein hohes Schmerzensgeld und lernten, dass die Finanzmärkte und insbesondere der Kryptomarkt keine Einbahnstraße sind.
Der Bitcoin fiel von 62.000 US-Dollar auf 30.000 US-Dollar in den letzten Wochen
Einige Investoren glauben, Ethereum könnte den Bitcoin vom ersten Platz verdrängen
Grundsätzlich erklärt sich der Crash mit der spekulativen Übertreibung im Markt, doch gab es zuletzt viele negative Nachrichten, die den Bitcoin förmlich unter die wichtigen technischen Marken drückten. Beispielsweise wandte Tesla dem Bitcoin den Rücken zu, nachdem Elon Musk sehr spät realisierte, dass die Blockchain sehr viel Energie verbraucht und Bitcoin-Transaktionen teuer sind. Darüber hinaus bezeichnete er Dodgecoin, den er zuvor selbst gepumpt hatte, als einen Betrug.
Nach einem Verbot von Zahlungen mit Kryptowährungen in der Türkei vor einigen Wochen, folgte in dieser Woche die Meldung, China wolle Krypto-Zahlungen umfassend verbieten. So wird Finanzinstituten und Zahlungsunternehmen künftig verboten, Dienstleistungen im Zusammenhang mit Kryptowährungen anzubieten und man warnte Investoren vor dem spekulativen Handel.
Am Freitag bekräftigte China nochmals die Forderung nach einem harten Durchgreifen gegen das Bitcoin-Mining und Trading, was die Kryptos noch einmal unter Druck brachte. China hatte vor einigen Wochen bereits klar gemacht, dass man keine Konkurrenz zu einem digitalen Yuan (CBDC) zulassen wird und alternative Zahlungsmethoden nicht durch den digitalen Yuan gedeckt werden dürfen. Das totalitäre linksextreme Regime Chinas will über die lückenlose Nachverfolgung einer jeden Transaktion die völlige Kontrolle über die Bevölkerung erhalten und jegliche Opposition im Keim ersticken. Dies ist ein dystopischer Alptraum für jeden freiheitsliebenden Menschen und ein feuchter Traum eines jeden Diktators.
Die amerikanische Kryptobörse Coinbase, die kürzlich den Handel an der Nasdaq aufnahm, fiel mittlerweile von 280 US-Dollar auf 184 US-Dollar. Goldman Sachs hatte erst Anfang Mai eine neues Handelsteam aufgestellt und den institutionellen Handel mit Kryptowährungen begonnen. Bereits Ende 2017 hatte Goldman Sachs das glückliche Händchen als letzter auf den Zug aufzuspringen und stieg kurz vor dem Crash und dem folgenden einjährigen Bärenmarkt in den Handel ein, nur um etwas später die Geschäfte wieder einzustellen.
Da der Bitcoin und fast alle der über 10.000 Kryptocoin-/tokens nicht als Zahlungsmittel eingesetzt werden und keine andere Verwendung als die Spekulation haben, werden die Kurse auch künftig volatil bleiben. Trader können mit der hohen Volatilität umgehen, doch für Fondsmanager, die sehr träge und zumeist immer zu spät trendfolgend agieren, dürfte die hohe Volatilität ein Hindernis für ein Investment sein. Die Stimmen jener, die glauben Ethereum würde dem Bitcoin den Rang ablaufen, mehren sich und es stellt sich die Frage wie viele weitere Coins die Vormachtstellung des Bitcoins angreifen werden, weil sie einfach besser sind. Der Bitcoin und Kryptowährungen sind keine Konkurrenz zum Gold sondern eine eigene Anlageklasse, in der man sicherlich etwas zocken kann. Will man sein Vermögen jedoch sicher gegen Inflation und einhergehenden Vermögensverlust schützen, so bleibt Gold mit seiner Erfolgsgeschichte über Jahrtausende hinweg die erste Wahl.