Aus dem Nichts, völlig unvermittelt und überraschend, ist sie da – die Inflation. Die Teuerung in Deutschland lag im Januar bei 1,1 %, nachdem sie im Vormonat noch bei -0,3 % lag. In der EU stiegen die Konsumentenpreise um 0,9 % und in den USA um 1,4 %, wobei dort auch die Erzeugerpreise mit einem Sprung auf 1,4 % überraschten. Angesichts der gigantischen Ausweitung der Geldmenge im Zuge des Herunterfahrens großer Teile der Weltwirtschaft, bei einer gleichzeitigen Explosion der Staatsschulden und der Handelsdefizite, wer hätte da einen Anstieg der Konsumentenpreise ahnen können?
Das viele billige Geld, das über die Märkte schwappt, hat die Finanzmärkte in ein Spielcasino verwandelt. Der Kupferpreis hat sich binnen eines Jahres verdoppelt, die Aktienmärkte erklimmen neue Allzeithochs, der Bitcoin kletterte auf 60.000 US-Dollar und wertlose Pennystocks werden um tausende Prozent nach oben gepusht, bevor deren Notierungen wieder implodieren. Während gefühlt alles nur noch im Preis steigt, sank in den letzten Wochen der Goldpreis – zur Überraschung vieler Investoren, Anleger und Spekulanten. Steigende Zinsen üben aktuell Verkaufsdruck auf den Goldpreis aus und die anderen Anlageklassen ziehen das Interesse auf sich, während Gold etwas in den Hintergrund getreten ist.
Die Preise ziehen als Folge der Inflation der Geldmenge wieder deutlich an und die Zinsen beginnen zu steigen
Der Goldpreis brach kürzlich unter die charttechnisch wichtige Unterstützung bei 1.800 US-Dollar respektive 1.500 Euro je Feinunze, was den Beginn einer Bereinigung der Spekulation am Terminmarkt mit sich bringen könnte. Der NYSE Arca Gold BUGS Index (HUI) fiel daraufhin zum Ende der letzten Woche auf 261 Punkte (-7 %) und damit auf das Vor-Lockdown- und Vor-QE-Niveau. Die Kurse der Minenaktien, die aktuell extreme Gewinne machen, ignorieren damit völlig das hochinflationäre Umfeld und das wachsende Gewinnpotenzial bei weiter steigenden Edelmetallpreisen. Inflationsbereinigt und im Verhältnis zum Standardaktienmarkt sind die Minenaktien aktuell immer noch auf historisch günstigem Niveau. Der XAU (Philadelphia Gold and Silver Index) hielt sich hingegen besser, da die enthaltenen Silberproduzenten von dem aktuell relativ hohen Silberpreis profitieren und teilweise besonders stark ansteigen konnten.
Silber entkoppelt sich vom Gold
Der Silberpreis konnte sich erstmals seit vielen Jahren vom Goldpreis entkoppeln und steigen, während der Goldpreis fiel. Normalerweise gibt es eine hohe positive Korrelation zwischen beiden Edelmetallen und Silber vollzieht die gleichen Bewegungen wie Gold mit höherer Volatilität, da dessen Markt deutlich kleiner ist. Aufgrund der starken Nachfrage nach physischem Silber, ausgelöst durch die Reddit-Gruppen, die zum „Pumpen“ des Silberpreises und „Cornern“ des Silbermarktes aufrufen, zeigt sich ein Defizit am Silbermarkt, das den Preis bisher von einer ähnlichen Korrektur wie dem Goldmarkt bewahrt hat. Während der Silberpreis zuletzt auf 22 US-Dollar fiel, als der Goldpreis Anfang Dezember auf die Unterstützung bei 1.800 US-Dollar korrigierte, hält er sich aktuell bei 27 US-Dollar und damit fünf Dollar höher als noch vor drei Monaten, während Gold noch tiefer bei 1.785 US-Dollar notiert. Das Gold-Silber-Ratio fiel daher wieder auf 65 Unzen Silber je Unze Gold.
Alles scheint zu steigen, nur Gold und die Goldminen nicht – doch dürfte sich das Blatt bald wenden
Tesla investiert in Gold – Warnung vor Hyperinflation
Die aktuelle Schwäche von Gold ist nur vorübergehend und wird sich in den nächsten Monaten und Jahren wieder in eine Stärke wandeln. Die Politik fährt die Wirtschaft mit den Lockdowns gegen die Wand, während man Geld druckt und somit die Ersparnisse der Bevölkerung umverteilt, als hätte es keine Konsequenzen. Massenarbeitslosigkeit, steigende Preise, Armut und womöglich ein Zusammenbruch der Währung könnten die Konsequenzen dieser Politik sein.
Michael Burry, der bekannte Spekulant, der den Immobilienmarkt vor dessen Einbruch in 2007 geshortet hatte und erfolgreich den Short Squeeze bei GameStop initiierte, warnte nun vor einer „kommenden Hyperinflation wie in der Weimarer Republik“. Er sieht in den Exzessen an der Börse, den explodierenden Staatsschulden, dem politisch verordneten Stillstand großer Teile der Weltwirtschaft, dem Helikoptergeld der Regierungen und den QE-Programmen starke Parallelen zu der damaligen Zeit vor dem Zusammenbruch der Deutschen Mark und der deutschen Wirtschaft.
Wie bekannt, erwarte ich eine Stagflation, die ich seit einigen Jahren als Folge der nächsten Krise prognostiziert hatte, womit ich noch vor einem Jahr allein auf breiter Flur stand, während sie heute in aller Munde ist.
Jens Spahn möchte die Inzidenz positiver Tests auf 10 von 100.000 senken, bevor man einen Plan zur Lockerung der Grundrechtseingriffe diskutieren wolle. Da seltene Krankheiten mit 50:100.000 erscheinen und die falsch positiven Tests viel höher liegen, ist mit einem fortschreitenden Niedergang von Wohlstand und Wirtschaftskraft zu rechnen. Sollten die Maßnahmen nicht bald enden und bis zum Sankt Nimmerleinstag fortgeführt werden, so könnte Michael Burry recht behalten und erst eine Hyperinflation mit dem einhergehenden Zusammenbruch von Wirtschaft und Gesellschaft dem Spuk ein Ende setzen.
Im besten Fall enden die Lockdowns weltweit in diesem Jahr mit dem Fortschreiten der Impfungen und der vermeintlichen Herdenimmunität in der Bevölkerung, womit die Stagflation auf die Bevölkerung zukommen wird, aus der es kein Entkommen mehr geben dürfte. Das bisher gedruckte Geld reicht, damit die Zinsen inflationsinduziert ansteigen werden. Die Wirtschaft wird unter steigenden Zinsen weiter real in die Rezession abgleiten, während die Notenbanken gezwungen sind noch mehr Geld zu drucken, um Anleihen aufzukaufen und so den Zinsanstieg zu verlangsamen. Ein Teufelskreis, aus dem es für Politik und Zentralbanken kein Entkommen geben wird. In dieser Stagflation werden real besonders der Aktien- und Anleihenmarkt kollabieren, während Gold und Silber als Inflationsschutz gefragt sein werden wie frische Semmeln. Die Hausse am Aktienmarkt ist nur eine inflationäre Scheinblüte am Beginn einer großen Stagflation.
Angesichts des bevorstehenden Dahinschmelzens der Fiat-Währungen wie Eis in der Sonne, hat Elon Musk 1,5 Mrd. US-Dollar in Bitcoin angelegt und plant Cash Reserven in Gold anzulegen.
"Im Januar 2021 haben wir unsere Investitionspolitik aktualisiert, damit wir mehr Flexibilität erhalten, um unsere Barmittel weiter zu diversifizieren und die Renditen zu maximieren. Infolgedessen können wir einen Teil dieser Barmittel in bestimmte alternative Reserve-Assets investieren, einschließlich digitaler Assets, Goldbarren, börsengehandelte Goldfonds und andere Assets, wie in Zukunft festgelegt."
Elon Musk scheint sich der Risiken an den Märkten und den Chancen am Goldmarkt bewusst zu sein. Während andere Unternehmen ihre Cash Reserven aufgrund der Inflationssteuer verlieren werden, wird Tesla aufgrund der steigenden Nachfrage sogar einen realen Gewinn mit Goldinvestments bei ständiger Liquidität erreichen können und somit einen Vorteil über der Konkurrenz erzielen, was letztlich dem Unternehmen stark zugutekommen dürfte. Ein cleverer Schachzug, den auch jeder von Ihnen machen kann – kaufen Sie Gold und Silber, um im Stagflationsjahrzent zu den Gewinnern zu gehören.