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Technische Analyse zu Palladium zum 21.02.2022: Kriegssorgen treiben den Preis

In den letzten beiden Wochen zeigten sich die Daten neutral, während in den drei Wochen davor ein deutliches Defizit am physischen Markt zu beobachten war. Der CoT-Index zum Open Interest fiel mittlerweile auf 68 Punkte, dem tiefsten Stand seit Mitte Dezember. Dies zeigt, dass die Spekulanten deutlich an dem Preisanstieg nach dem Ausbruch aus dem Abwärtstrend beteiligt waren. Insgesamt sind die CoT-Daten für Palladium neutral bis bullisch und der CoT-Index für die Kleinspekulanten zeigt auch, dass der Markt noch nicht überhitzt ist.

Nebst der Fantasie, dass die Nachfrage aus der Automobilindustrie wieder zunimmt und für ein Defizit sorgt, ist seit einigen Wochen die Sorge vor einem militärischen Konflikt Russlands mit der Ukraine ein weiterer Faktor ist, der für ein Defizit und einen starken Preisanstieg sorgt. Da 40 % der Weltproduktion aus Russland kommt, dürften sich industrielle Verbraucher aktuell einen Puffer aufbauen, um ihre Produktion in jedem Fall fortführen zu können. Diese erhöhte Nachfrage sehen wir in der Stärke der Daten im letzten Monat. Seitens der CoT-Daten könnte sich der Preisanstieg grundsätzlich fortsetzen.

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Die Terminmarktdaten für Palladium sind im bullischen Kaufbereich und lassen Platz für Preisfantasie nach oben

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Noch nie zuvor hatten die Spekulanten so stark auf einen weiter fallenden Preis gesetzt

Das Ende der Coronamaßnahmen ist gut für die Automobilproduktion und dementsprechend steigt die Nachfrage nach Platin und Palladium an. Seit dem Tief des Palladiumpreises Mitte März bei 1.550 US-Dollar, das dem Crashtief von März 2020 entsprach, zeigt sich plötzlich wieder relative Stärke, die auf ein Anziehen der industriellen Nachfrage zurückzuführen ist.

Ende November schrieb ich in der letzten Analyse zu Palladium:

„Die Angst vor neuen Lockdowns hatte zu sofortigen Verkäufen am letzten Freitag bei Platin- und Palladiummarkt geführt, sodass es zu einem Abverkauf auf 1.700 US-Dollar kam. Die Omicron-Variante scheint kein Problem zu sein, doch wenn die Politik dies aufbauscht und neue Lockdowns verhängt, kann es doch kurzzeitig ein Problem für den Palladiummarkt werden.

Die Lage am Chipmarkt scheint sich langsam zu entspannen, weshalb ein baldiger Preisanstieg immer wahrscheinlicher wird, sofern nicht neue Lockdowns verhängt werden und die physische Nachfrage wieder abnimmt.

Langfristig wird eine weitere Abschwächung der Weltwirtschaft auf den Palladiumpreis drücken. Mittelfristig erwarten wir noch einmal eine Erholung des Preises, doch Anstiege auf das Allzeithoch bei 2.900 US-Dollar sehen wir als Chance Gewinne einzustreichen.

Kurzfristig findet man im Bereich von 1.500 US-Dollar antizyklisch ein gutes antizyklisches Kaufsetup. Ein prozyklisches Kaufsignal gibt es mit einem Anstieg über den Widerstand bei 1.850 US-Dollar, das intakt bleibt, solange sich der Preis über dieser Marke halten kann.“

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Im Bereich um die 1.550 US-Dollar gab es das prognostizierte antizyklische Kaufniveau, doch erst über dem Widerstand bei 1.850 US-Dollar gab es ein erstes prozyklisches Kaufsignal, das den Preis bis an den Abwärtstrend führte. Nach dem starken Anstieg um 350 US-Dollar binnen weniger Handelstage empfahl ich dort erst einmal die Gewinne mitzunehmen und die weitere Entwicklung abzuwarten.

In den folgenden zwei Handelswochen hatte sich der Palladiumpreis zwischen dem mittelfristigen Abwärtstrend und der Unterstützung bei 1.850 US-Dollar eingekeilt, während die CoT-Daten erstmals wieder relative Stärke zeigten. Das stimmte uns optimistisch, denn ein Bruch des Abwärtstrends bei historisch überverkauften CoT-Daten und relativer Stärke würde zu einem schnellen und starken Anstieg auf ca. 2.300 US-Dollar führen. Abhängig war dieser Trade von einem Goldpreis der sich über der wichtigen Unterstützung bei 1.800 US-Dollar und damit unterhalb des letztens Abwärtstrends halten konnte. Ich gab meinen Premium-Kunden am 14. Januar daher die Empfehlung Palladium bei Trendbruch in den nächsten Handelstagen zu kaufen mit dem Ziel bei 2.300 US-Dollar.

Nur wenige Handelstage später war es so weit und Palladium überwand den Kreuzwiderstand bei 1.850 US-Dollar, worauf der erwartete Short-Squeeze einsetzte. Am Nachmittag des 26. Januar empfahl ich die Gewinne in Höhe von 400 US-Dollar bei 2.350 US-Dollar mitzunehmen und wir schlossen diesen erfolgreichen kurzen Long-Trade, der ein sehr gutes Chance-Risiko-Verhältnis (CRV) hatte.

Seither konnte sich der Palladiumpreis stark halten auf hohem Niveau, was dem drohenden Konflikt mit Russland zu verdanken sein dürfte. Palladium handelt in einer engen Handelsspanen von 200 US-Dollar zwischen 2.200 US-Dollar auf der Unterseite und 2.400 US-Dollar auf der Oberseite.

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Seit dem Tief vom Dezember stieg der Palladiumpreis wieder um 50 % an

Kurzfristig scheint der Palladiumpreis abhängig von der weiteren Entwicklung in der Ukraine zu sein. Halten die Sorgen vor einem militärischen Konflikt an, so könnte sich die potenzielle Bullenflagge nach oben auflösen, worauf ein Anstieg bis nahe des Allzeithochs folgen dürfte. Nur dann, wenn die Lage in der Ukraine eskaliert, sind auch Preise deutlich jenseits der 3.000 US-Dollar je Feinunze kurz- bis mittelfristig möglich. Bleibt die Lage hingegen ruhig, so sollte man am Widerstandsbereich zwischen 2.800 US-Dollar und 2.900 US-Dollar erst einmal Gewinne einstreichen.

Die CoT-Daten sind immer noch so heillos überverkauft, dass weiteres Potenzial für einen Preisanstieg auf 2.900 US-Dollar vorhanden wäre in den nächsten Wochen und Monaten, weshalb sich Trades auf einen fallenden Preis nach dem Trendbruch verbieten.

Dennoch – sollte die Lage ruhig bleiben Palladium nach unten aus der Handelsspanne fallen, so wäre ein nochmaliger Rücksetzer auf 2.000 US-Dollar möglich. Ein Rücksetzer auf ca. 2.000 US-Dollar würde dann wieder eine gute antizyklische Kaufmöglichkeit bieten, die man dann wieder nutzen kann.

Politische Börsen haben kurze Beine, weshalb man aktuell sehr vorsichtig sein sollte. Die vorgezogenen Käufe aus der Industrie, die für ein Defizit und einen Preisanstieg sorgte, könnte schnell wieder abflauen und der Markt in ein Überangebot rutschen, was einen Rücksetzer durchaus möglich macht. Man sollte die kurzfristige Handelsentscheidung von einem bullischen oder bärischen Ausbruch aus der Handelsspanne abhängig machen.

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Der Palladiumpreis handelt womöglich in einer Fortsetzungsformation – einer sogenannten Bullenflagge