CoT-Daten für Platin vom 6. Oktober:
Zur Vorwoche sehen wir eine leichte Schwäche am Platinmarkt und ebenso zum Vormonat. Der CoT-Index verbesserte sich von 67 auf 79 Punkte. Auch hier scheint ein Test der 800 US-Dollar noch gut möglich zu sein, sobald der Goldpreis wieder zur Schwäche neigt. Auch wenn der Terminmarkt aktuell neutral bis leicht bullisch ist, zeigte sich in den vergangenen Monaten eine Schwäche, die auf ein Überangebot am physischen Markt hindeutet.
Mit einem CoT-Index von 79 Punkten ist Platin nun neutral bis leicht bullisch
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Technische Chartanalyse
Die CoT-Daten haben sich in den letzten drei Wochen verbessert, wobei sich jedoch Schwäche in den Daten zeigte und die Unterstützung bei 900 US-Dollar durchbrochen wurde mit einem Tief bei 853 US-Dollar. Die CoT-Daten sind neutral bis bullisch, doch ein Setup für einen Trade mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis findet man aktuell noch nicht. Zuletzt hatten wir erwartet, dass Platin wieder auf 900 US-Dollar und darunter gen 800 US-Dollar fallen würde, was eintraf.
Die kurzfristige Entwicklung des Platinpreises hängt weiterhin von der Entwicklung des Goldpreises ab. Die Erholung des Goldpreises hat eine Fortsetzung des Preiseinbruchs am Platinmarkt bis auf 800 US-Dollar vorerst verhindert. Womöglich springen die Spekulanten nun wieder auf und treiben den Preis am Platinmarkt wieder nach oben. Bei 915 US-Dollar verläuft ein Abwärtstrend und sollte dieser überwunden werden, wäre ein Preisanstieg auf 1.000 US-Dollar denkbar. Dort würde die Luft kurzfristig wieder dünn werden und der Platinpreis könnte mit einer erneuten Schwäche am Goldmarkt dann die 800 US-Dollar letztlich noch anlaufen.
Da der Terminmarkt weder für Platin noch für Gold oder Silber bereinigt ist und das fundamentale Umfeld wenig Fantasie lässt, gibt es mehr Risiken als Chancen und wer kein Daytrader ist, sollte in diesem Markt vorerst abseits stehen. Einzig der Konflikt im Nahen Osten hätte das Potenzial Gold und Silber nach oben zu bringen, wenn sich der Konflikt ausweitet.
Da sich das wirtschaftliche Umfeld eintrübt, sollte man erst eine Bereinigung am gesamten Edelmetallmarkt abwarten, bevor man bedenkenlos im Swing-Trading auf Sicht mehrerer Wochen oder Monate mit einem guten CRV erneut auf einen Anstieg des Platinpreises wetten kann. Der Goldmarkt ist jedoch noch nicht bereinigt, was ein Risikofaktor für den Platinmarkt ist, ebenso wie die aufziehende Rezession. Aktuell ist der Platinmarkt eher was für charttechnisch orientierte Daytrader. Ein Kaufsignal für Swing-Trader gibt es noch nicht.
Im Falle einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten, wäre es jedoch möglich, dass die Tiefs aus dem Crash in 2020 noch einmal angelaufen würden, was man auf dem Radar haben sollte.
Bricht der Abwärtstrend, so wäre eine technische Erholung bis 1.000 US-Dollar denkbar, wenn Gold stark bleibt
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Langfristige Analyse
Mittel- bis langfristig hat Platin weiterhin ein Problem, da mehr als die Hälfte der jährlichen Minenproduktion in der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren Verwendung findet. Die Rezession wird in den nächsten Jahren im Umfeld steigender Zinsen an Fahrt aufnehmen, sowie die hohen Zinsen die Leasing- sowie Finanzierungsmodelle für Neuwagen auf die Probe stellen. Mit einem starken Rückgang der Neuwagenverkäufe und entsprechenden Gewinnrückgängen für die Automobilhersteller ist zu rechnen. Dazu kommt, dass mit der Umstellung auf Elektrofahrzeuge der Bedarf an Katalysatoren abnimmt, was ein langfristig belastender Faktor sein dürfte.
Dennoch dürfte sich im Bereich zwischen 800 US-Dollar und 1.000 US-Dollar ein langfristiger Boden ausbilden. Wir empfehlen Rücksetzer in den Bereich um die 800 US-Dollar als mittel- bis langfristige Kaufchance zu nutzen. Auch kurzfristig agierende Trader haben dort grundsätzlich ein Setup mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis.
Man muss sich jedoch bewusst sein, dass der Platin- und Palladiumpreis während Rezessionen in der Vergangenheit kurzzeitig auch immer stark einbrach, weshalb eine Stopp-Loss-Order der beste Freund kurzfristig agierender Trader ist. Ein panikartiger Einbruch auf nochmals 500 US-Dollar wäre in einer Rezession oder einer neuen Krise mit einer Verkaufspanik an den Märkten durchaus denkbar.
Die einzige Hoffnung für eine Stärke des Platinpreises wäre ein signifikanter Rückgang des Angebots aufgrund einer zunehmenden Stromknappheit in Südafrika, sowie einer politischen Krise in dem zunehmend instabilen Land. Dies lässt sich jedoch, anders als die kommende Rezession, schwer prognostizieren. Das Angebot kann deutlich zurückgehen, doch muss das nicht passieren. Die kommende Rezession ist hingegen sicher.
Sollte sich der Konflikt im Nahen Osten auf Nachbarländer ausweiten, dann wären neue QE-Programme vorzeitig denkbar, wovon der gesamte Edelmetallsektor profitieren sollte.
Sobald die Notenbanken mit neuen QE-Programmen auf die bevorstehende weltweite Rezession oder alternativ schon früher auf einen exogenen Faktor hin reagieren werden, bieten sich enorme Chancen für die Bullen. Sollten die Notenbanken aufgrund exogener Ereignisse jedoch vor der offenen Manifestation einer Rezession agieren, worauf der Bail Out von SVB und der Credit Suisse zu Jahresbeginn hindeuten, so würde ein Preiseinbruch verhindert werden. Wichtig ist, dass man zum Bullen mutiert, sobald die Notenbanken auch nur neue QE-Programme in Erwägung ziehen.
Wie in der Vergangenheit ist bei einer Rezession ein nochmaliger starker Preiseinbruch möglich, es sei denn, es gibt davor schon ein neues QE-Programm