CoT-Daten für Platin vom 17. November:
Der Preis fiel zur Vorwoche gerade einmal um 8 US-Dollar, doch gingen die Spekulanten dabei mit 10 Tsd. Kontrakten Short. In der letzten Woche sahen wir eine deutliche Stärke, womöglich als Reaktion auf die schwachen Inflationszahlen aus den USA. Der CoT-Index OI sprang dabei von 68 auf 89 Punkte an, was gut ist. Der Platinmarkt ist jetzt schon deutlich überverkauft und eine technische Gegenbewegung wäre denkbar. Charttechnische Kaufsignale dürfen daher für Trader angenommen werden. Angesichts einer aufziehenden Rezession sollte man keine mittelfristig ausgerichteten Swing-Positionen aufbauen - auch da Gold und Silber nicht im Kaufbereich sind. Das Setup ist nicht so gut, wie es auf den ersten Blick zu sein scheint.
Mit einem CoT-Index von 89 Punkten ist Platin nun überverkauft und spekulativ getriebene Anstiege können jederzeit erfolgen. Technische Kaufsignale darf man annehmen
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Technische Chartanalyse – kurzfristiger Ausblick
Das fundamentale Umfeld lässt aktuell wenig Fantasie für einen nachhaltigen Preisanstieg, da eine weiche Landung der Wirtschaft nach dem starken Zinsanstieg unwahrscheinlich ist. In jeder Rezession brach die industrielle Nachfrage nach Platin ein und mit ihr der Platinpreis. Es ist äußerst unwahrscheinlich, dass es diesmal anders sein könnte, insbesondere bei einem deflationären Schock.
Daher gibt es mehr Risiken als Chancen und wer kein kurzfristig agierender Trader ist, sollte abwarten und auf der Seitenlinie stehen, bis eine Rezession eingepreist ist.
Der Terminmarkt ist überverkauft und lässt zumindest Tradern eine Chance auf einen kurzfristigen Long-Trade. Gibt es im kurzfristigen Trading ein charttechnisches Kaufsignal, dann darf man dieses kurzfristig bei diesen guten CoT-Daten annehmen. Sollte der Abwärtstrend über 940 US-Dollar überwunden werden, dann wäre dies ein Kaufsignal mit dem Ziel am nächsten Widerstand bei 1.000 US-Dollar. Man sollte jedoch schnell einen Stop-Loss platzieren, denn wenn die Rezession zuschlägt, wäre ein schneller und starker Abverkauf denkbar.
Im Falle einer Rezession mit einer Verkaufspanik an den Märkten, wäre es möglich, dass die Tiefs aus dem Crash in 2020 noch einmal angelaufen würden, was man als perfekte langfristige Kaufchance sehen sollte. 550 US-Dollar je Feinunze wären dann kurzzeitig denkbar.
Platin läuft aktuell seitwärts, während der Terminmarkt kurzfristig überverkauft ist
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Langfristige Analyse
Mittel- bis langfristig hat Platin weiterhin ein Problem, da mehr als die Hälfte der jährlichen Minenproduktion in der Automobilindustrie zur Herstellung von Katalysatoren Verwendung findet. Die Rezession wird in den nächsten Jahren im Umfeld steigender Zinsen an Fahrt aufnehmen, sowie die hohen Zinsen die Leasing- sowie Finanzierungsmodelle für Neuwagen auf die Probe stellen. Mit einem starken Rückgang der Neuwagenverkäufe und entsprechenden Gewinnrückgängen für die Automobilhersteller ist zu rechnen. Dazu kommt, dass mit der Umstellung auf Elektrofahrzeuge der Bedarf an Katalysatoren abnimmt, was ein langfristig belastender Faktor sein dürfte.
Dennoch dürfte sich im Bereich zwischen 800 US-Dollar und 1.000 US-Dollar ein langfristiger Boden ausbilden. Wir empfehlen Rücksetzer in den Bereich um die 800 US-Dollar als mittel- bis langfristige Kaufchance zu nutzen. Auch kurzfristig agierende Trader haben dort grundsätzlich ein Setup mit einem guten Chance-Risiko-Verhältnis.
Man muss sich jedoch bewusst sein, dass der Platin- und Palladiumpreis während Rezessionen in der Vergangenheit kurzzeitig auch immer stark einbrach, weshalb eine Stop-Loss-Order der beste Freund kurzfristig agierender Trader ist. Ein panikartiger Einbruch auf nochmals 500 US-Dollar wäre in einer Rezession oder einer neuen Krise mit einer Verkaufspanik an den Märkten durchaus denkbar.
Die einzige Hoffnung für eine Stärke des Platinpreises wäre ein signifikanter Rückgang des Angebots aufgrund einer zunehmenden Stromknappheit in Südafrika, sowie einer politischen Krise in dem zunehmend instabilen Land. Dies lässt sich jedoch, anders als die kommende Rezession, schwer prognostizieren. Das Angebot kann deutlich zurückgehen, doch muss das nicht passieren. Die kommende Rezession ist hingegen sicher.
Sollte sich der Konflikt im Nahen Osten auf Nachbarländer ausweiten, dann wären neue QE-Programme vorzeitig denkbar, wovon der gesamte Edelmetallsektor und somit auch der Platinpreis profitieren würden.
Sobald die Notenbanken mit neuen QE-Programmen auf die bevorstehende weltweite Rezession oder alternativ schon früher auf einen exogenen Faktor hin reagieren werden, bieten sich enorme Chancen für die Bullen. Sollten die Notenbanken aufgrund exogener Ereignisse jedoch vor der offenen Manifestation einer Rezession agieren, worauf der Bail Out von SVB und der Credit Suisse zu Jahresbeginn hindeuten, so würde ein Preiseinbruch verhindert werden. Wichtig ist, dass man zum Bullen mutiert, sobald die Notenbanken auch nur neue QE-Programme in Erwägung ziehen. Andererseits sollte man vorsichtig sein im Vorfeld der aufkommenden Rezession.
Wie in der Vergangenheit ist bei einer Rezession ein nochmaliger starker Preiseinbruch möglich, es sei denn, es gibt davor schon ein neues QE-Programm