Wann kommt der Ausbruch aus der langjährigen Handelsspanne?
Terminmarkt: Relative Schwäche zur Vorwoche
Der Silberpreis fiel zur Vorwoche um 3 US-Cent und der CoT-Index fiel um einen Punkt. Dies zeigt weiterhin leichte Schwäche. Die Netto-Longposition der Spekulanten in Höhe von 94 Tsd. Kontrakten entspricht einem 2,5 Jahreshoch. Eine Manipulation können wir zur Vorwoche nicht ausmachen und es gab genügend physisches Angebot. Insgesamt haben sich die CoT-Daten zur Vorwoche minimal verschlechtert unter leichter relativer Schwäche. Dies spricht gegen einen weiteren dynamischen Anstieg zum aktuellen Zeitpunkt. Lediglich exogene Faktoren, wie eine erneute Eskalation des immerwährenden Konflikts Israels/ USA mit dem Iran oder eine Pandemie des Coronavirus könnten zum aktuellen Zeitpunkt neue Investmentnachfrage entfachen und den Preis höher treiben. Bleibt dies jedoch beides aus und zeigen sich die Märkte und das politische Geschehen relativ stabil, so wäre kurzfristig mit einer weiteren Korrektur des letzten Anstiegs zu rechnen oder aber mit einer weiteren Seitwärtsphase über die kommenden Monate hinweg.
Die Stimmung am Silbermarkt ist so bullisch wie zuletzt in 2017.
Die einfache Darstellung zeigt an der roten Färbung, dass die Spekulanten eine historisch hohe Netto-Longposition halten.
Der Wochenchart seit dem Jahr 2010 zeigt den explosiven Anstieg des Jahres 10/11 auf 50 $ je Feinunze und den folgenden Preisrückgang auf 14 $. Diese Unterstützung bei 14 $ wurde über fünf Jahre hinweg mehrmals getestet und hat sich als nachhaltige Unterstützung etabliert. Der starke Anstieg des Goldpreises in 2019 hat zu einem Anstieg der Investmentnachfrage im Silbermarkt geführt, wodurch sich das Überangebot in diesem Markt kurzzeitig in ein Defizit wandelte und der Silberpreis infolge dessen von 14,50 $ auf fast 20 $ ansteigen konnte.
Bei 20 $ verläuft ein langfristiger Widerstand und die Handelsspanne zwischen 14 $ auf der Unterseite und 20 $ auf der Oberseite ist immer noch intakt. Erst mit einem Ausbruch aus dieser Handelsspanne würde charttechnisch der Weg für einen weiteren Anstieg auf 26 $ frei.
Angesichts der aktuell überkauften Situation am Terminmarkt und einer relativen Schwäche bzw. einem Überangebot am physischen Markt ist es wahrscheinlich, dass diese Handelsspanne noch einige Zeit intakt bleiben dürfte. Nur ein exogener Faktor, wie ein heißer Krieg oder kalter Wirtschaftskrieg, eine Wirtschaftskrise und folgende QE-Programme oder die weitere Ausbreitung des Coronavirus, könnten erneut eine Flucht in den sicheren Hafen der monetären Edelmetalle Gold und Silber auslösen und somit den Preis weiter anheben.
Nachdem die Unterstützung bei 14 $ in Zeiten monetärer Straffung gehalten hat, dürfte der Silberpreis mit den laufenden QE-Programmen in Zeiten monetärer Lockerungen auch wieder sukzessive ansteigen. Ein nochmaliger Test der Unterstützung bei 14 $ dürfte daher sehr unwahrscheinlich sein. Im Gegenteil erwarten wir eine volatile Seitwärtsphase und zunehmenden Kaufdruck im neuen Jahr 2020, der letztlich für einen bullischen Ausbruch aus dieser Handelsspanne sorgen wird. Nach diesem Ausbruch dürfte ein dynamischer Anstieg des Silberpreises auf 26 $ folgen.
Der Silberpreis verharrt noch immer in seiner Handelsspanne zwischen 14 $ und 20 $ – ein erster Abwärtstrend wurde jedoch schon gebrochen.
Der Tageschart für Silber zeigt den Ausbruch aus dem zweijährigen Abwärtstrend im vergangenen Jahr, auf den ein massiver Anstieg bis an den Widerstand bei 20 $ folgte. Wir hatten rechtzeitig einen Ausbruch bei 14,60 $ kommuniziert und ein Kaufsignal gegeben, jedoch etwas zu früh, bei 17,20 $ bereits Gewinne eingestrichen. Darauf folgte ein erfolgreicher kurzfristiger Short-Trade auf einen fallenden Preis von 19,20 $ bis 16,60 $, wo wir Gewinne mitnahmen. Zu Weihnachten brach der Silberpreis erneut aus, doch konnte dieser kein neues Verlaufshoch wie der Goldpreis erreichen.
Eine weitere Korrektur des Anstiegs ist möglich, zumindest solange, bis sich die überkaufte Situation am Terminmarkt einmal abgebaut hat. Danach erwarten wir einen erneuten Anstieg des Silberpreises an den Widerstand bei 20 $ und letztlich einen Ausbruch darüber in einem dann von wirtschaftlichen und politischen Krisen gebeutelten Umfeld, wie es am Ende eines jeden Kreditzyklus auftritt, auf das die Notenbanken mit dem weiteren Drucken von Zentralbankgeld reagieren werden. Um die Inflation der Geldbasis bereinigt, notiert der Silberpreis heute nur bei etwa drei Prozent des Hochs von 1980, was damals 50 $ waren. Es steckt also viel Potenzial im Silbermarkt und wir sind auf Sicht der kommenden Jahre extrem bullisch für Silber als monetäres Edelmetall und können uns in den nächsten fünf Jahren auch erstmals Notierungen im dreistelligen Bereich gut vorstellen.
Silber könnte kurzzeitig noch einmal etwas korrigieren, bevor letztlich der Ausbruch über 20 $ erfolgen wird.