Silber weiterhin stark: Enormes Anstiegspotenzial in den nächsten Jahren
Terminmarkt: Weiterhin überraschende relative Stärke am Terminmarkt
Die Positionierung der Spekulanten am Terminmarkt für Silber blieb wieder nahezu unverändert zur Vorwoche. Diese erhöhten ihre Netto-Shortposition um 0,5 Tsd. Kontrakte und der CoT-Index blieb unverändert. Der Preis stieg jedoch dabei um 0,74 $ an, was eine enorme relative Stärke zeigt.
Diese relative Stärke muss auf gestiegene Investmentnachfrage in ETFs sowie Münzen und Barren zurückzuführen sein, da die industrielle Nachfrage aktuell eher schwach ist. Dennoch finden die Shutdowns langsam ihr Ende und die Weltwirtschaft nimmt langsam wieder Fahrt auf, was die fundamentale Nachfrage von Tag zu Tag verbessert.
Insgesamt sind die Terminmarktdaten im neutralen Bereich, weshalb man immer mit Rücksetzern rechnen muss. Trotz der QE-Programme muss man im Hinterkopf behalten, dass der Terminmarkt immer noch nicht bereinigt ist, obwohl der Silberpreis so stark gefallen war. Auf Jahressicht hat Silber viel Potenzial. Es ist erstaunlich, dass sich Silber im Augenblick doch so stark zeigt. Grundsätzlich gilt weiterhin, dass wenn die Investmentnachfrage abnimmt, während die Industrienachfrage immer noch nicht wieder voll hochgefahren wurde, jederzeit noch einmal Rücksetzer kommen könnten. Dabei könnte es zu einer nochmaligen Bereinigung am Terminmarkt kommen. Der Silbermarkt dürfte daher weiterhin relativ volatil bleiben.
Im Moment zeigt sich jedoch noch keine relative Schwäche in den Daten, was auch beim Silber hoffen lässt, dass die aktuelle Korrektur nur kurzfristiger Natur ist. Mit dem Ende des Shutdowns wird die industrielle Nachfrage langsam wieder zunehmen und die Bullen werden die Oberhand gewinnen.
Der Terminmarkt für Silber ist im neutralen Bereich unter überraschender relativer Stärke.
Der folgende Chart zeigt das Verkaufssignal für Silber Ende Februar, worauf es zu zwei Korrekturwellen kam. Die zweite Korrekturwelle fiel aufgrund der Corona-Panik, die Mitte März um sich griff, stärker aus, sodass der Silberpreis auf unter 12 $ fiel. Nachdem dieses Tief zweimal getestet wurde, verkündete die US-Notenbank ihr QE-Programm, woraufhin klar war, dass dies das Tief sein würde und von nun an steigende Investmentnachfrage den Preis wieder nach oben treiben sollte. Insgesamt drei kurzfristige Kaufsignale führten den Preis bis auf 16,50 $, wo ein signifikanter Widerstand verläuft, der vor dem Beginn der verlängerten zweiten Welle als Unterstützung fungierte.
Mitte letzter Woche wurde hier an diesem Widerstand ein kurzfristiger Aufwärtstrend gebrochen und das Signal zur kurzfristigen Gewinnmitnahme gegeben. Aktuell läuft eine Korrektur des Anstiegs und ein kurzfristiger Abwärtstrend ist intakt, wobei die nächste Unterstützung bei 15 $ liegt.
Nach dem starken Einbruch folgten drei kurzfristige Kaufsignale beim Silber.
Auch auf Eurobasis sieht man schön den Widerstand bei 14,50 € je Feinunze, der nun angelaufen wurde und den es für Silber zu überwinden gilt. Eine kurzfristige Gewinnmitnahme bot sich hier spätestens mit dem kurzfristigen Trendbruch an, um günstiger Silber wieder zurückkaufen zu können. Damit Silber weiter ansteigen kann, muss dieser Widerstand genommen werden − bis dahin bestünde sogar noch einmal ein Korrekturpotenzial bis auf 13,50 € je Feinunze.
Der Anstieg des Silberpreises scheiterte vorerst am Widerstand bei 14,50 €, den es nun zu überwinden gilt.
Im Tageschart sind der Einbruch und die klare Signalgebung noch einmal deutlich zu sehen.
Silber konnte den Großteil des Einbruchs bereits wieder wettmachen.
Im Wochenchart seit 2011 sehen wir die langfristige Handelsspanne für Silber in Euro zwischen 16 € auf der Oberseite und 12,50 € auf der Unterseite. Mitte letzten Jahres sahen wir den Ausbruch aus dem langfristigen Abwärtstrend, der jedoch nicht von relativer Stärke begleitet wurde, weshalb wir skeptisch waren.
Als der Silberpreis bei 16,50 € notierte, prognostizierte ich noch einmal einen Rücksetzer auf unter 14 €, was viele für unrealistisch hielten, was stets so ist, wenn das Sentiment bullisch ist. Als sich die Gefahr um Corona für die Wirtschaft in Europa immer mehr manifestierte, fiel der Silberpreis sogar noch tiefer unter die langjährige Unterstützung bei 12,50 €. Dort wurden die zittrigen Hände der Kleinanleger abgeholt, deren Hebelprodukte wertlos verfielen.
Mit fast 14 € gelang dem Silberpreis längst der Sprung zurück in diese Handelsspanne, was bullisch ist. Spätestens im nächsten Jahr, wenn die Wirtschaft wieder rund läuft und die Schäden des Shutdowns halbwegs verdaut sein werden, erwarten wir einen Anstieg des Silberpreises über 19 € je Feinunze, was ein weiteres Kaufsignal bis 22 € liefern würde. Aufgrund der QE-Programme kann dies jedoch schon in diesem Jahr geschehen, wenn die Investmentnachfrage, angesichts eines immer weiter abwertenden Euros, entsprechend stark zunehmen sollte. Über 22 € wäre dann der Weg auf 28 € und auf neue Allzeithochs frei in den nächsten Jahren.
Silber gelang der Sprung zurück in die Handelsspanne.