Der neueste CoT-Report wurde am Freitag um 21:30 Uhr seitens der US-Terminmarktaufsicht veröffentlicht mit dem Stichtag der Datenerhebung des 10. Mai. Diese wöchentlich erscheinenden Daten werden seitens der CFTC immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten erhielten noch vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber, Platin und Palladium. Die CoT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt zulassen.
Die großen vier Händler an der COMEX standen in dieser Handelswoche auf der Seitenlinie und ihre Positionierung ist nahezu unverändert mit 13 Tagen der Weltproduktion. Insgesamt haben die BIG4 an der COMEX ihre Netto-Shortposition schon gut abgebaut, was ein Indiz für ein nahendes mittelfristiges Tief des Goldpreises ist.
Berücksichtigt man den starken Preisrückgang um 57 US-Dollar, so scheint eine Bereinigung der Spekulanten in Höhe von 16 Tsd. Kontrakten wenig zu sein. Die Bullen halten an ihren Positionen fest und man sieht noch keine Kapitulation bei den Spekulanten. Das unterstreicht unsere Vermutung, wonach ein letzter Sell Off fehlt. Der Preis könnte dabei bis 1.680 US-Dollar fallen. Ideal wäre eine nochmalige Verkaufspanik unter den Spekulanten, in der sich die BIG4 mit Profit ihrer nackten Shortkontrakte entledigen könnten. Dann könnte man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit das Tief dieser Korrektur feststellen und wieder als Käufer aktiv werden.
Die Terminmarktdaten für Gold sind so gut wie seit 3 Jahren nicht mehr und kommen langsam in den Kaufbereich
Der vermutete Fall des Goldpreises aus der Handelsspanne und unter 1.800 US-Dollar mit einem finalen Abverkauf ist eingetreten, womit sich diese Korrektur in der letzten Phase befindet. Die zittrigen Hände sollten sich nun ihrer Longpositionen entledigen und diese an die starken Hände, wie die BIG4, abgeben. Wir hatten im März alle Longpositionen im Bereich zwischen 2.000 US-Dollar und 2.050 US-Dollar geschlossen und Gewinne mitgenommen, da wir mit fallenden Preisen rechneten. Nun sind wir kurz davor, wieder als Käufer aktiv zu werden.
Der Goldpreis fiel unter die Unterstützung bei 1.800 US-Dollar und erzeugte damit ein kurzfristiges Verkaufssignal
Nach dem Bruch der wichtigen Unterstützung bei 1.800 US-Dollar, liegt die nächste signifikante Unterstützung erst wieder in dem Bereich zwischen 1.680 US-Dollar und 1.700 US-Dollar. Es ist unwahrscheinlich, dass genügend Spekulanten zuvor schon in das fallende Messer greifen werden und eine Trendwende einleiten. Vielmehr wollen die Bullen erst einen Test der nächsten starken Unterstützung sehen, bevor sie kaufen und die Shortspekulanten wollen diese Marke ebenso sehen, bevor sie ihre Shorts eindecken. Dazu kommt, dass das Umfeld mit Zinsanhebungen und Tapering in den USA und einem einhergehend starken US-Dollar kurzfristig noch ungünstig ist für den Goldpreis. Spekulanten und Investoren werden am Goldmarkt erst dann wieder zu Bullen mutieren, wenn die US-Notenbank von ihrer restriktiven Geldpolitik abweicht, aufgrund einer offen zutage tretenden Rezession in den USA.
Gold auf dem Weg zur Unterstützung bei 1.680 US-Dollar
Der Goldpreis in Euro ging mit dem Einbruch des europäischen Gemeinschaftswährung, als Folge der Sanktionen gegen Russland, förmlich durch die Decke. Die Parität des Euros zum US-Dollar wurde wegen des für Europa ungünstigen Umfelds bereits fast erreicht, während der USD-Index durch die Decke ging.
Aufgrund der Euroschwäche kann der Goldpreis in Euro aktuell das hohe Preisniveau verteidigen. Wir erwarten, dass der Goldpreis in Euro unter die Parität fallen wird in den kommenden Wochen und Monaten, weshalb der Goldpreis in Euro stark bleiben wird.
Im schlimmsten Fall sehen wir noch eine Korrektur bis auf die dreifache Kreuzunterstützung bei 1.660 Euro, bestehend aus Unterstützung, Aufwärtstrend und 200-Tagelinie. Hier besteht eine gute Chance, dass von hier aus der Goldpreis wieder steigen wird.
Der Goldpreis hält sich im Umfeld eines schwachen Euros weiterhin stark auf hohem Niveau