Der CoT-Report wird immer freitags seitens der US-Terminmarktaufsicht (CFTC) veröffentlicht, wobei der Stichtag der Datenerhebung der Schlusskurs vom Dienstag ist. Die CoT-Daten werden also immer mit einer Verzögerung von drei Tagen veröffentlicht. Premium Abonnenten von Blaschzok Research erhielten noch vor Handelsschluss am Freitag ein Blitzupdate mit Analysen zu Gold, Silber und Platin. Die CoT-Daten ermöglichen einen Blick in die Zukunft, da sie einerseits ein Sentiment-Indikator sind und andererseits eine gute Einschätzung des Angebots und der Nachfrage am physischen Markt ermöglichen. Mit ihnen hat man einen Vorteil im Trading am Rohstoffmarkt.
Zur Vorwoche zeigten sich die Daten neutral. Die großen vier Händler an der COMEX (BIG4) sind nur noch mit 9 Tagen der Weltproduktion short, was etwas Hoffnung gibt, dass die ehemalige Unterstützung bei 1.680 US-Dollar schnell wieder zurückerobert werden kann. Insgesamt sind die CoT-Daten für Gold mit einem CoT-Index bei 98 Punkten und 93 Punkten zum OI im Kaufbereich. Die Positionierung der Spekulanten absolut ist hingegen noch nicht wieder auf einem Rekordniveau angekommen, wie bei Silber und Platin, was grundsätzlich noch etwas Luft für den Preis ließe, wenn es weitere Zinsanhebungen gibt seitens der US-Notenbank. Die Positionierung der BIG4 ist auch gut. Unter normalen Umständen wäre das ein super Setup auf sichere Gewinne. Alles ist mittelfristig für das Swing-Trading unverändert bullisch.
Die Terminmarktdaten sind gut und zeigen, dass das Sentiment bereits sehr pessimistisch ist
Die mutmaßliche Manipulation am Goldmarkt ist typisch niedrig für ein Tief am Goldmarkt, was Hoffnung gibt
Nach dem Preisrückgang auf 1.680 US-Dollar im Juli, erwartete ich eine trendlose Phase am Goldmarkt in der Handelsspanne zwischen 1.680 US-Dollar auf der Unterseite und 1.800 US-Dollar auf der Oberseite in den nächsten Wochen und Monaten, solange die US-Notenbank ihren Leitzins weiter dem Markt anpasst. Erst mit einer klaren Trendwende in der Geldpolitik der US-Notenbank gegen Ende des Jahres oder im ersten Quartal des nächsten Jahres, sollte der Goldpreis wieder durchstarten und zu seinem Allzeithoch zurückkehren können.
In den letzten beiden Handelswochen zeigte sich relative Schwäche am Goldmarkt und ein bärischer Keil wurde nach unten durchbrochen, nachdem heiße CPI-Daten die Wahrscheinlichkeit für eine weitere starke Zinsanhebung der US-Notenbank erhöht hatte. Daraufhin folgte vergangene Woche ein Einbruch unter die wichtige langjährige Unterstützung bei 1.680 US-Dollar.
Das der Terminmarkt für Silber und Platin ausgebombt ist und bei diesem Inflationsumfeld nicht mit einer ähnlich totalen Bereinigung des Terminmarktes für Gold zu rechnen ist, könnte es nun durchaus sein, dass sich der Einbruch unter 1.680 US-Dollar als Bärenfalle herausstellen wird. Womöglich werden die letzten Stopps unter diesem Preisniveau gerade abgefischt, worauf der Goldpreis wieder ansteigen und in seine Handelsspanne zurückkehren könnte.
Ein Einbruch unter eine signifikante Unterstützung, der sich bei einem überverkauften Terminmarkt als Finte herausstellt und keinen weiteren Einbruch nach sich zieht, wäre extrem bullisch. Kann die ehemalige Unterstützung bei 1.680 US-Dollar in dieser Woche, trotz einer weiteren Zinsanhebung in den USA am Mittwoch, wieder zurückerobert werden, dann dürfte ein schneller Anstieg auf 1.800 US-Dollar folgen.
Wir blicken jetzt mit Argusaugen auf die Marke bei 1.680 US-Dollar, denn darüber ist der Goldpreis wieder long, wobei man darunter lediglich abseits stehen sollte, da das Chance-Risiko-Verhältnis für einen Short-Trade bei diesen guten CoT-Daten eher schlecht ist.
Nach dem Einbruch erfolgte ein Rücksetzer (Pull Back) an die vorherige Unterstützung bei 1.680 US-Dollar
Im Tageschart sieht man den Bruch der langfristigen Unterstützung bei 1.680 US-Dollar deutlich. Die klassische Charttechnik lehrt, dass es bei einem Bruch einer solch signifikanten Unterstützung wahrscheinlich zu einem weiteren deutlichen Preiseinbruch kommen sollte. Diesen Umstand machen sich womöglich einige große Spieler zunutze, um günstig in den Markt einsteigen zu können, während die letzten zittrigen Hände unter den Fondsmanagern ihre Bestände auf den Markt werfen.
Es gibt jedoch auch noch ein Restwahrscheinlichkeit dafür, dass der Goldpreis bei einer überraschenden Zinsanhebung um 100 Basispunkte weiter unter Verkaufsdruck gerät. Für diesen Fall kann man sich einfach an die Marke bei 1.680 US-Dollar halten. Darüber geht man long und darunter steht man auf der Seitenlinie. Ist man mit einer Longposition im Plus, schützt ein Stop-Loss vor einem Verlust bei einem erneuten Einbruch im Falle einer starken Zinsanhebung um 100 Basispunkte.
Die wichtige mehrjährige Unterstützung bei 1.680 US-Dollar wurde in der letzten Handelswoche unterschritten
Der Goldpreis in Euro fiel wieder auf die Unterstützung bei 1.660 Euro und zurück in den Abwärtstrend, wobei auch die 200-Tagelinie wieder durchbrochen wurde. Dies sieht auf den ersten Blick charttechnisch nicht schön aus. Wir hatten bereits mit unseren Premium-Abonnenten bei 1.760 Euro die Gewinne mitgenommen, als es bei Gold in USD bei 1.800 US-Dollar das erneute Signal für einen Take Profit gab. Wir waren sogar zeitweise wieder auf einen fallenden Goldpreis positioniert. Der neuerliche Preisrückgang auf 1.660 Euro trifft uns daher nicht unvorbereitet und im Worst Case stehen wir auf der Seitenlinie, sollte diese Unterstützung fallen.
Auf der anderen Seite sollte der Euro zum US-Dollar weiter abwerten, wenn die US-Notenbank ihren Leitzins weiter anheben wird. Ein finaler Einbruch des Euros auf 0,95 US-Dollar oder gar 0,90 US-Dollar wäre denkbar, bevor eine Trendwende einsetzt, womit der Goldpreis in Euro nicht mehr so stark oder gar nicht mehr fallen könnte. In diesem Szenario wäre ein begrenzter Preisrückgang auf 1.620 Euro denkbar.
Erst dann, wenn auch der Goldpreis in US-Dollar die wichtige Marke bei 1.680 US-Dollar zurückerobern kann, sollte man kurzfristig erst auch bei Gold in Euro wieder auf der Käuferseite aktiv werden, sofern der Goldpreis in Euro oberhalb von 1.660 Euro handelt. Mittelfristig ist gerade in Euro mit keinem starken Einbruch mehr zu rechnen und das Schlimmste dürfte der Goldpreis in Euro hinter sich haben.
Der Goldpreis in Euro testet erneut die Unterstützung bei 1.660 Euro