CoT-Daten für Silber vom 16. Juni:
Der Silberpreis stieg zur Vorwoche um 6 US-Cent an, wofür die Spekulanten mit 4,4 Tsd. Kontrakten Long gingen. Das ist viel und zeigt eine Schwäche am Silbermarkt. Interessant ist, dass die großen vier Händler an der COMEX (BIG4) diesmal mit 6 Tagen der Weltproduktion gegenhielten und somit einen Ausbruch des Silberpreises über den Widerstand bei 24,50 US-Dollar verhindert haben.
Der CoT-Index zum Open Interest fiel zur Vorwoche leicht auf 41 Punkten. Ebenso wie bei Gold müssen wir uns bei Silber auf eine weitere Korrektur einstellen. Es ist noch sehr viel Potenzial für einen weiteren Long-Drop am Terminmarkt vorhanden, bevor der Markt bereinigt ist und wir wieder kaufen können. Bleiben die Zinsen hoch, der Arbeitsmarkt und die Wirtschaftsdaten in den nächsten Monaten noch stark, während die Aktienmärkte weiter haussieren, dann könnte es zu einer starken Bereinigung der Spekulation am Terminmarkt kommen mit einem deutlich niedrigeren Silberpreis.
Der CoT-Index OI stieg in den letzten Wochen auf 39 an, doch ist dieser eher noch im überkauften Bereich
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Erstmals seit längerer Zeit konnten wir wieder eine mutmaßliche Manipulation beobachten
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Die Terminmarktdaten zeigen, dass der Silberpreis trotz der bisherigen Korrektur überkauft ist und es zeigt sich weiterhin Schwäche.
Obwohl der Goldpreis in den letzten Monaten auf ein neues Allzeithoch anstieg, gelang es dem Silberpreis nicht bis an den Widerstand bei 28 US-Dollar vorzurücken. Dies ist ebenso ein deutliches Zeichen von Schwäche. Sollte der Goldpreis in den kommenden Monaten stärker fallen, dann könnten die Long-Positionen am Terminmarkt liquidiert werden und auch noch einmal das Tief bei 18 US-Dollar angelaufen werden. Hier findet man jedoch ein mittelfristig gutes Kauf-Setup, das man nutzen sollte.
Dass der Silberpreis jetzt noch einmal auf dem Fleck drehen und noch einmal auf 28 US-Dollar ansteigen kann, benötigt nicht mehr als einen Goldpreis deutlich über 2.100 US-Dollar. Das ist unwahrscheinlich und wir orientieren uns im Trading auf der Unterseite. Gegenbewegungen sind vorerst Chancen für neue Short-Trades.
Silber konnte den nächsten Widerstand bei 28 US-Dollar nicht mehr erreichen
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Nach einer technischen Gegenbewegung bis an den Widerstand bei 24,50 US-Dollar, ging es nicht weiter für den Silberpreis. Hier hatten die BIG4 zuletzt gegengehalten. Unter 24,50 US-Dollar ist Silber ein Short-Trade und wir sind weiterhin bärisch. Wir zielen auf den Bereich zwischen 20 US-Dollar und 18 US-Dollar in den nächsten Monaten.
Aktuell ist der Silberpreis in der Handelsspanne von Jahresanfang zurückgekehrt zwischen 23,20 US-Dollar auf der Unterseite und 24,50 US-Dollar auf der Oberseite. Fällt der Silberpreis nach unten aus dieser Handelsspanne heraus, so wäre dann die Türe für bis 20 US-Dollar je Feinunze auf.
Die Bären haben das Ruder am Silbermarkt übernommen
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Langfristige Analyse
Silber handelte über fünf Jahre hinweg in einer Handelsspanne zwischen 14 US-Dollar auf der Unterseite und 19 US-Dollar auf der Oberseite. Seit dem bullischen Ausbruch Mitte 2020 ist das langfristige Chartbild grundsätzlich sehr bullisch.
Charttechnisch war der Preisrückgang auf 18 US-Dollar im letzten Sommer im Langfristchart ein idealtypischer Rücksetzer an den vorherigen langjährigen Abwärtstrend, von dem der Silberpreis wieder abgeprallt und folgend angestiegen war. Silber konnte bereits aufgrund der Hoffnung neuer quantitativer Lockerungen in 2023 wieder ansteigen und in die Handelsspanne zwischen 22 US-Dollar und 28 US-Dollar zurückkehren.
Im nächsten Jahr ist ein Ausbruch über 28 US-Dollar wahrscheinlich, worauf ein Anstieg auf 36 US-Dollar folgen sollte, sobald die Notenbanken wieder mit neuen QE-Programmen auf eine wirtschaftliche Kontraktion reagieren.
Sobald die Rezession offen zutage tritt und die Notenbanken mehr Geld drucken, werden erst Gold und danach Silber neue Allzeithochs in den nächsten Jahren erreichen. Dann wird die Nachfrage nach Gold und auch Silber als sicherer Hafen vor Inflation stark ansteigen. Es dürfte sich dann über einige Jahre hinweg ein Defizit am physischen Markt entwickeln, das den Silberpreis weit über sein nominales Allzeithoch bei 50 US-Dollar tragen wird.
Das langfristige Chartbild ist immer noch bullisch