Silber mit Abschlägen am Black Friday und Cyber-Monday
Terminmarkt: Leichte Schwäche zum Vormonat
Preis und Positionierung blieben zur Vorwoche wieder einmal nahezu unverändert und es zeigte sich weder Stärke noch Schwäche. Die Reduzierung der Shortposition bei den BIG 4 lässt auf eine fundamentale Preisschwäche schließen, die ausgenutzt wurde, um Positionen glatt zu stellen. Insgesamt sind die Daten für Silber immer noch eher im Verkaufsbereich, womit es weiterhin das Potenzial für einen Long Drop gibt, insbesondere da sich Schwäche zeigt. Die Daten blieben die dritte Woche infolge neutral zur Vorwoche. Zum Vormonat zeigt sich leichte relative Schwäche in den Daten, was auf ein leichtes Überangebot am physischen Markt spricht.
Womöglich ist die Investmentnachfrage etwas eingeschlafen. Insgesamt sind die Daten neutral und es gäbe noch genügend Spekulanten, die man in einem Sell Off aus dem Markt schütteln könnte. Die Positionierung der großen vier Händler ist immer noch hoch und diese benötigen eine Verkaufspanik, um ihre Positionen abstoßen zu können.
Die Terminmarktdaten für Silber sind immer noch nahe dem Verkaufsbereich
Die Daten der BIG4 zeigen eine hohe Positionierung, was in der Vergangenheit sehr häufig einem Sell Off vorausging
Der Silberpreis war im dünnen Thanksgiving-Feiertagshandel am Freitag aus einer mehrtägigen Konsolidierungsformation ausgebrochen und noch einmal einen US-Dollar auf 22,34 US-Dollar gefallen. Zuletzt hatte die Investmentnachfrage deutlich abgenommen, nachdem die US-Aktienmärkte neue Allzeithochs erreicht hatten. Die Hoffnung auf eine baldige Erholung der Wirtschaft, nachdem neue CoViD-Impfstoffe zur Verfügung stehen, hat den Risikoappetit der Investoren wieder angeheizt.
Das kurzfristig bärische Chartbild hellt sich deutlich auf, sollte der Silberpreis wieder über 23,80 US-Dollar ansteigen können. Dies würde einen False-Break nach unten implizieren und wäre damit als bullisches Signal zu werten.
Der Silberpreis fiel am Freitag auf den tiefsten Stand seit zwei Monaten
Der Tageschart zeigt, dass am Freitag auch eine große Konsolidierungsformation bärisch aufgelöst wurde und ein mittelfristiger Abwärtstrend noch intakt ist. Wird dieser Preisrückgang zum Wochenstart nicht wieder wett gemacht und das Verkaufssignal somit negiert, dann drohen weitere Abgaben von enttäuschten Investoren und Tradern, die immer noch sehr bullisch am Terminmarkt positioniert sind.
Es gibt zwei markante charttechnische Marken, wo die aktuelle Korrektur spätestens ihr Ende finden dürfte. Zum einen läuft bei 20,70 US-Dollar die 200-Tagelinie und bei 19 US-Dollar finden wir eine starke Unterstützung im Markt, die über Jahre hinweg ein signifikanter Widerstand war. Für die Unterstützung im Bereich von 19,00 bis 19,50 US-Dollar spricht das immer noch sehr bullische Sentiment sowie die Schwäche des Silberpreises, der trotz eines schwächeren US-Dollars in den letzten Wochen fiel. Sollte der US-Dollar, der sich aktuell an einer entscheidenden Unterstützung befindet, in den kommenden Tagen und Wochen wieder stärker werden, so könnte dies den Preisrückgang auf 19 US-Dollar unterstützen.
Bei 20,70 US-Dollar verläuft die 200-Tagelinie und bei 19,50 US-Dollar eine signifikante Unterstützung
Der langfristige Wochenchart für Silber zeigt den Anstieg über die langjährige Handelsspanne, in der der Silberpreis zwischen 14 US-Dollar und 19 US-Dollar über vier Jahre trendlos seitwärts verlief. Der bullische Ausbruch aus dieser Handelsspanne wird gerade korrigiert. Ein erneuter Test dieser Unterstützung wäre idealtypisch, wobei danach mit einem erneuten Preisanstieg zu rechnen wäre. Ein Preisrückgang von noch einmal 13% auf die Unterstützung bei 19,50 US-Dollar würde mittel- und langfristigen Investoren ein sehr gutes antizyklisches Kauf-Setup bieten. Auch kurzfristig agierende Trader können von einer deutlichen Preiserholung, nach dem Erreichen dieser Unterstützung, mit einem antizyklischen Kauf profitieren.
Ein finaler Sell Off auf die Unterstützung bei 19,50 US-Dollar ist nicht auszuschließen
Nachdem der Silberpreis in Euro zwei weitere Aufwärtstrends im Umfeld eines sehr starken Euros gebrochen hat, fiel dieser zuletzt auf 19 Euro je Feinunze und ist weiterhin short. Erst mit dem Anstieg über den aktuellen kurzfristigen Abwärtstrend würde sich das Chartbild langsam aufhellen, wobei noch ein zweiter Abwärtstrend aktuell bei 21 Euro verläuft. Erst über diesem mittelfristigen Abwärtstrend würde es ein erneutes prozyklisches Kaufsignal geben.
Der Silberpreis in Euro hat mehrere Aufwärtstrends durchbrochen
Der Tageschart zeigt, dass die langfristige Unterstützung bei 17,50 Euro, die dem Pendant bei 19,50 US-Dollar entspricht, nur noch etwas mehr als einen Euro entfernt ist. Für Investoren im Euroraum bietet sich damit die Chance von dem kurzzeitig relativ starken Euro in Form von einem nochmals kurzzeitig günstigen Silberpreises zu profitieren.
Ab 17,50 Euro sehen wir eine mittel- bis langfristige antizyklische Kaufmöglichkeit. Der Silberpreis in Euro ist dem Ende der Korrektur womöglich näher, da wir in den kommenden Wochen mit einem schwächeren Euro rechnen, wovon der Silberpreis wieder profitieren wird.
Das Korrekturziel für den Silberpreis, das ich bei 29 US-Dollar ausgerufen hatte, ist nun fast erreicht, während der Goldpreis mein Mindestkorrekturziel bei 1.800 US-Dollar, das ich bei über 2.000 US-Dollar ausgerufen hatte, kürzlich bereits erreicht hat. Im nächsten Jahr erwarten wir im Umfeld weiterer quantitativer Maßnahmen seitens der Notenbanken ein neues Mehrjahreshoch beim Silberpreis, aufgrund einer starken Investmentnachfrage. Für jene, die die Rallye am Silbermarkt in diesem Jahr verpasst haben, bietet sich nun eine zweite Chance, um noch einmal günstig einzusteigen. Wenn die Spekulanten in Kürze am Silbermarkt in Panik geraten, dann ist der Zeitpunkt gekommen, um günstig zu kaufen und auch Silberminen günstig einzusammeln. Viel Erfolg beim investieren und traden.
Der Silberpreis in Euro notiert wieder bei 19 Euro und ist von der langfristigen Unterstützung bei 17,50 Euro nicht mehr weit entfernt